zum Hauptinhalt
Verlängerung. Die Schlichtung des Tarifkonflikts von Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und Deutscher Bahn braucht mehr Zeit.
© dpa
Update

Schlichtung im Tarifstreit: Bahn und Lokführer vertagen sich

Seit Monaten ringen Bahn und Lokführer-Gewerkschaft um einen Lösung im Tarifstreit. Die Schlichtung ist komplizierter als gedacht - und braucht mehr Zeit: bis zum 30. Juni.

Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verlängern ihr laufendes Schlichtungsverfahren erneut. "Aufgrund der Komplexität der zu regelnden Sachverhalte" hätten sich beide Seiten darauf verständigt, das Verfahren bis zum 30. Juni zu verlängern, teilten die Deutsche Bahn und die GDL am Freitag im Auftrag der Schlichter, des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) und des thüringischen Regierungschefs Bodo Ramelow (Linke), mit. Bis dahin gilt damit auch die Friedenspflicht, die weitere Streiks der Lokführergewerkschaft untersagt. Man habe in den vergangenen Tagen "weitere wichtige Schritte auf dem Weg zu einer Einigung" gemacht, hieß es in der Erklärung.

Neun Mal hat die Gewerkschaft gestreikt

Nach vier Wochen sollte die Schlichtung am Freitag eigentlich ein endgültiges Ergebnis bringen. Ramelow und Platzeck sind seit dem 27. Mai darum bemüht, den Streit zu beenden. Das Schlichtungsverfahren mit der GDL war am Donnerstag in die letzte Runde gegangen. Unter Verweis auf die vereinbarte Vertraulichkeit wollten sich beide Seiten bis zuletzt nicht zum Stand der Verhandlungen äußern. Die Beteiligten hatten den 25. Juni als letzten Tag der Schlichtung festgelegt. Der Konflikt besteht seit einem Jahr. Neun Mal haben die Lokführer bundesweit bereits gestreikt. Während der Schlichtung waren Arbeitsniederlegungen ausgeschlossen. Als Hauptproblem gilt das Ziel der GDL, für jede der bei ihr organisierten Berufsgruppen Tarifabschlüsse zu erzielen, die im Zweifel auch von Tarifverträgen mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abweichen können. Die Bahn strebt dagegen widerspruchsfreie Regelungen an. Zu den Gruppen, die von beiden Gewerkschaften umworben werden, gehören außer den Lokführern die Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer und Planer/Disponenten. Insgesamt geht es um rund 37 000 Beschäftigte. AFP/da/rtr

Zur Startseite