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Keine weiteren Streiks in Sicht. Die Tarifparteien bewegen sich aufeinander zu.
© Matthias Hiekel/dpa

Finale im Tarifstreit: Bahn und Gewerkschaften suchen Kompromiss

Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaften bewegen sich im Tarifstreit aufeinander zu. Kompromiss statt Konfrontation: Mit der EVG ist ein Abschluss möglich, mit der GDL beginnt die Schlichtung.

Unmittelbar vor Beginn der entscheidenden Tarifrunde mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft EVG sich optimistisch gezeigt. “Wir haben so das Gefühl, dass wir kurz vor dem Durchbruch sind“, sagte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Mittwochmorgen in Berlin. Es gehe jetzt um Lohnhöhe sowie um Arbeitszeit.
Sollte es keinen Abschluss geben, werde gestreikt. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte, man habe noch schwierige Punkte vor sich. “Ich hoffe sehr, dass wir heute zu einem Ergebnis kommen.“ Die EVG verlangt sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro.
Am diesem Mittwoch beginnen zudem die nach langen Streiks vereinbarten Schlichtungsgespräche zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn. Weber und Rusch-Ziemba betonten aber, die Verhandlungen würden unabhängig von den Schlichtungsgesprächen geführt.

Rangelei um die Beschäftigtengruppen

Die EVG verhandelt für alle ihre Mitglieder in allen Beschäftigtengruppen, also auch für die Lokführer. Dies macht die Tarifgespräche so schwierig, da die Bahn keine unterschiedlichen Verträge für dieselbe Beschäftigtengruppe schließen will. Sie muss also die Schlichtungsergebnisse mit der GDL im Blick haben, die für Lokführer, Rangierführer und das Zugpersonal ein Abkommen erreichen will. Es ist aber unklar, wann die Schlichtung zwischen GDL und Bahn zu einem Ergebnis führt.

Ex-Verkehrsminister glaubt an Schlichtungserfolg

Der frühere Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) glaubt an eine erfolgreiche Schlichtung. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Schlichtung relativ rasch gelingen wird“, sagte Tiefensee am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“ unmittelbar vor Schlichtungsbeginn. „Die Ferien stehen vor der Tür. Die Menschen, die in den Urlaub fahren wollen, brauchen Sicherheit“, sagte Tiefensee, der derzeit Wirtschaftsminister in Thüringen ist. Schlichter in dem Tarifkonflikt sind der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und Brandenburgs Ex-Regierungschef Matthias Platzeck. Die GDL will eigenständige Tarifverträge für Berufsgruppen des Zugpersonals durchsetzen, die bislang allein von der größeren Eisenbahngewerkschaft EVG vertreten wurden. rtr/dpa

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