„Deutschlands digitale Köpfe“: Ausgezeichnete Ideen
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka kürt digitale Vordenker in Berlin.
„Gründen ist sehr anstrengend und zeitraubend“, sagt Anna Kress. „Es ist großartig, dafür jetzt eine Anerkennung zu bekommen.“ Kress ist Informatikerin und Sozialunternehmerin. Mit ihrem Marktplatz Fairnopoly fördern sie und ihr Team den fairen Handel und verantwortungsvollen Konsum. Als eingetragene Genossenschaft sei ihr Unternehmen aus allen Förderinitiativen herausgefallen, berichtet die 35-Jährige. Die Idee der Social-Start-ups sei in der Politik noch nicht angekommen. Sozialunternehmen seien jedoch, anders als Nicht-Regierungsorganisationen, in der Lage, Probleme auf wirtschaftliche Weise zu lösen.
Die digitale Zukunft gestalten
Anna Kress gehört zu den 39 Frauen und Männern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, die von der Gesellschaft für Informatik und einer interdisziplinär besetzten Jury als „Deutschlands digitale Köpfe“ ausgezeichnet wurden, weil ihre Ideen und Projekte die digitale Entwicklung in Deutschland maßgeblich vorantreiben. Die Gruppe der Ausgezeichneten reicht von der Sozialunternehmerin Kress über den Unternehmer Oliver Samwer und die Datenkünstlerin Doris Graf bis zum Professor für Informationssicherheit Michael Backes. Am Montag kürte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka „Deutschlands digitale Köpfe“ auf einem Fachkongress in Berlin. „Wir wollen durch Forschung dazu beitragen, dass wir auch in Zukunft unser Leben in einer digital geprägten Gesellschaft selber bestimmen und gestalten können“, sagte Wanka.
Handlungsempfehlungen für die Politik
Dazu haben „Deutschlands digitale Köpfe“ auf dem Kongress gemeinsam mit anderen Experten in sechs Workshops Handlungsempfehlungen erarbeitet, unter anderem zu den Themen Gesellschaft und Medien aber auch Wirtschaft und Industrie. Die Empfehlungen sollen der Bundesbildungsministerin dann auf der Abschlussveranstaltung des Wissenschaftsjahres im Dezember 2014 überreicht werden. Eine Empfehlung hat Anna Kress schon: „Wir müssen die digitalen Kompetenzen stärken – vom Kindergarten an.“