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Audi-Fahrzeuge
© Armin Weigel/dpa

Dieselbetrug umfangreicher als bisher bekannt: Audi nutzte vier Abschalteinrichtungen

Papiere des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen, dass Audi auf mehreren Wegen manipuliert hat. Das Verkehrsministerium hatte nur von einer Einrichtung gesprochen.

Die Diesel-Abgasmanipulationen bei Audi waren umfangreicher als bisher bekannt. Das berichten Bayerische Rundfunk und das „Handelsblatt“ unter Berufung auf nicht öffentliche Schreiben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Demnach hätte Audi noch bis Anfang 2018 Diesel-Modelle der Abgasnorm Euro-6 verkauft, die nicht nur eine, sondern vier unterschiedliche Abschalteinrichtungen nutzten.

Dadurch seien die Fahrzeuge auf dem Prüfstand sauberer als im Betrieb auf der Straße. Betroffen seien nicht nur Audi-Modelle mit großem Motor, sondern auch VW und Porsches, die den ihre Motoren von Audi bezogen hätten.

Das KBA hätte laut den beiden Medien von Oktober 2017 bis Januar 2018 mehrere Bescheide an Audi geschickt. Es ging um den Rückruf der betroffenen Dieselautos. Aus den Dokumenten ginge hervor, dass es mehrere Abschalteinrichtungen gebe. Das KBA habe jeweils nur eine davon als unzulässig eingestuft. Die Bescheiden zeigten aber, dass die Flensburger Behörde bei den meisten Modellen nicht selbst technisch geprüft, sondern nach „Aktenlage“ entschieden habe.

Die Recherchen widersprechen früheren Aussagen des Verkehrsministeriums. Das hatte mitgeteilt, in den Fahrzeugen sei lediglich eine Abschalteinrichtung verbaut, nämlich die sogenannte "Motoraufwärmfunktion".

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer verteidigte das Vorgehen des Ministeriums und des Kraftfahrt-Bundesamts. Der CSU-Politiker sagte am Montag am Rande eines Termins in Rosenheim, das Ministerium sei beim Thema illegale Abschalteinrichtungen mit den Herstellern „sehr, sehr hart“ in der Analyse. Was Audi betreffe, laufe dies seit Januar 2018.

Scheuer sagte mit Blick auf die Berichte: „Wir haben nie etwas Illegales zugelassen.“ Das KBA habe alles überprüft, was die illegalen Abschalteinrichtungen betreffe. Das Ministerium habe nicht nur bei Audi Rückrufaktionen veranlasst. „Das lasse ich nicht zu, dass irgendwer sagt, man hätte sich nicht gekümmert bei einem Prozess, der mittlerweile schon mehrere Jahre dauert.“ (tsp, dpa)

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