G20-Gipfel: "An der Zollschraube wird weiter gedreht"
Die deutschen Maschinenbauer erwarten nichts vom G20-Gipfel in Buenos Aires. Im Gegenteil: Die Zölle zwischen China und USA könnten noch steigen.
Der Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA), sieht dem Treffen der G20-Staatschefs skeptisch entgegen. „Mit Donald Trump und Xi Jinping treffen zwei Alphatiere aufeinander, die sich nicht bewegen werden“, sagte VDMA-Chef Thilo Brodtmann dem Tagesspiegel. „Ich rechne also nicht mit einer Verbesserung der Marktbedingungen, sondern eher mit einem Drehen an der Zollschraube.“
80 Prozent des Umsatzes im Ausland
Bis jetzt seien beide Märkte stabil für die deutschen Maschinenbauer, die rund 80 Prozent ihres Geschäfts im Export machen. „In diesem Jahr werden wir sowohl in den USA als auch in China jeweils rund 18 Milliarden Euro umsetzen“, sagte Brodtmann weiter. Beide Länder sind mit Abstand die größten Märkte vor Frankreich, Italien und Großbritannien.
Abkommen EU:USA nicht in Sicht
Der Verbandschef hofft auf ein bilaterales Handelsabkommen der EU mit den USA, wie es Jean-Claude Juncker und Donald Trump verabredet haben. „Derzeit ist die US-Seite aber offenbar ein schwieriger Verhandlungspartner in Brüssel, weil die Amerikaner jeden Tag ein anderes Thema aufmachen“, sagte Brodtmann dem Tagesspiegel. Der VDMA plädiere für ein Abkommen über den Austausch von Industriegütern, jedoch ohne Lebensmittel und Dienstleistungen. „Wenn man das zu breit anlegt, haben wir schnell wieder eine Auseinandersetzung wie bei TTIP, und am Ende kommt gar nichts“, sagte der Hauptgeschäftsführer.