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Prime-Kunden sollen Pakete binnen 24 Stunden erhalten.
© Mike Segar/Reuters

Neuer Plan für Prime-Kunden: Amazon verdient so viel wie noch nie

Der Online-Händler Amazon startet mit einem Rekordgewinn ins Geschäftsjahr – und will seinen Versand noch schneller machen.

Dank des florierenden Internethandels und boomender Cloud-Dienste ist Amazon mit einem Rekordgewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Da der Zuwachs allerdings abflacht, will Amazon seine Kundenbelieferung weiter verbessern: Man arbeite daran, Lieferungen binnen 24 Stunden zum Standard für Prime-Kunden zu machen - zunächst in Nordamerika und dann weltweit, kündigte Finanzchef Brian Olsavsky an. Bislang strebt Amazon beim Prime-Service Zustellungen innerhalb von zwei Tagen an.

Die aktuellen Geschäftsergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich: Im ersten Quartal wuchs der Überschuss im Jahresvergleich um überraschend starke 125 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro), wie Amazon am Donnerstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss mitteilte. Soviel verdiente der weltgrößte Onlinehändler noch nie pro Quartal.

Die Erlöse stiegen um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar. Das ist zwar ein ordentliches Plus und im Rahmen der Markterwartungen, dennoch lieferte Amazon damit das vierte Quartal mit teils deutlich abflauendem Umsatzwachstum in Folge. Den Großteil seiner Einnahmen erzielt der Konzern weiter mit dem Internethandel im Heimatmarkt Nordamerika. Doch werfen auch andere Sparten inzwischen gut Geld ab.

So verzeichnete Amazons lukratives Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Netz weiter starkes Wachstum. Die Web-Plattform AWS, die Cloud-Services an Firmen verkauft, erhöhte die Einnahmen um 41 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der ertragreichen Sparte kletterte um 59 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Auch im Geschäft mit Online-Werbung legte Amazon stark zu.

Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Amazon-Gründer Jeff Bezos.
© Michael Reynolds/EPA FILE/dpa

Zudem macht der Konzern von Starunternehmer Jeff Bezos, dessen Ausgabefreude Investoren früher häufig nervös machte, inzwischen große Fortschritte, die Kosten im Ruder zu halten. Im abgelaufenen Quartal kletterten die Ausgaben lediglich um 12,6 Prozent - für Amazons Verhältnisse ein ungewöhnlich niedriger Wert.

Wenn Amazon tatsächlich seinen „Prime“-Kunden eine Lieferung am gleichen Tag garantieren wird, dürften die Kosten für das Unternehmen aber wieder steigen. Für die Umsetzung des Versprechens werden mehr Arbeitskräfte und mehr Warenlager benötigt. Die gesamte Logistik muss erweitert werden. Dafür will der Konzern im laufenden Quartal insgesamt rund 800 Millionen Dollar ausgeben.

Für das laufende Vierteljahr geht das Unternehmen von einem Umsatzanstieg auf 59,5 bis 63,5 Milliarden Dollar aus. Anleger reagierten positiv auf die Quartalszahlen, die Aktie verbuchte nachbörslich allerdings nur einen leichten Anstieg. Der Kurs hat im bisherigen Jahresverlauf schon um rund 24 Prozent zugelegt, mit einem Börsenwert von zuletzt rund 936 Milliarden Dollar bewegt sich Amazon wieder in Richtung der magischen Billionen-Marke. (dpa)

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