Neues Logistikzentrum eröffnet: Amazon startet Lieferung binnen einer Stunde in Berlin
Im Wettkampf der Online-Händler macht Amazon den nächsten Schritt: Berlin ist die erste Stadt in Deutschland, in der Prime-Kunden Ware innerhalb einer Stunde bekommen können - gegen Aufschlag.
Amazon führt die Zustellung binnen einer Stunde in Berlin als erster Stadt in Deutschland ein. Sie ist für Kunden des Abo-Dienstes Prime verfügbar und kostet zusätzlich 6,99 Euro. Ohne weitere Kosten können Prime-Kunden die Bestellungen innerhalb von zwei Stunden oder in einem wählbaren späteren Zeitfenster am selben Tag geliefert bekommen.
Zum Start seien für die schnelle Lieferung rund 20.000 Artikel verfügbar, das Sortiment solle ausgebaut werden, sagte Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber der dpa am Mittwoch.
Andere Händler wollen nachziehen
Andere Online-Händler arbeiten ebenfalls daran, die Lieferzeiten zu verkürzen. Die Handelsplattform Ebay etwa denkt darüber nach, dafür auf die Bestände von Läden in Nähe der Kunden zuzugreifen.
Amazon richtete für den schnellen Lieferdienst ein zusätzliches Lager im Charlottenburger Ku'damm-Karree ein. Für die Auslieferung arbeitet der weltgrößte Online-Händler mit zwei Kurierdiensten zusammen, neben Autos kommen auch Elektro-Fahrräder zum Einsatz. Die Bestellung läuft über die App „Prime Now“, in der verfügbare Artikel und Lieferbereiche angezeigt werden. Bisher werden nicht alle Berliner Bezirke beliefert. Beispielsweise sind keine Eilbestellungen aus Köpenick, Marzahn oder Spandau möglich.
Mindestbestellwert liegt bei 20 Euro
Zum Sortiment für die schnelle Lieferung gehören Lebensmittel, Getränke, Elektronik, Spielzeug und Drogerieartikel. Den Mindestbestellwert setzte Amazon auf 20 Euro fest.
International war die Lieferung innerhalb einer Stunde bisher unter anderem im New Yorker Stadtteil Manhattan sowie Mailand und Tokio verfügbar. In München experimentiert Amazon mit der Zustellung in Eigenregie auch am selben Tag.
Amazon rechnet nicht mit einer zusätzlichen Verkehrsbelastung für Berlin, da „Prime Now“ nur einen kleinen Teil der Online-Shopping-Lieferungen ausmachen werde. (dpa/Tsp)