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Start. Airbus häl im Gegensatz zu den Streitkräften von Deutschland, Großbritannien, der Türkei und Malaysia an Testflügen mit dem A400M fest.
© dpa

Absturt A400M bei Sevilla: Airbus setzt Testflüge fort

Nach dem Absturz des A400M will das Unternehmen Vertrauen in die Maschine demonstrieren. Airbus-Aktien verloren am Montag an Wert.

Die Testflüge der A400M-Transportflugzeuge von Airbus sollen trotz des Absturzes einer Maschine bei Sevilla ab Dienstag fortgesetzt werden. Das erklärte ein Konzernsprecher am Montag. Damit wolle man den Kunden zeigen, dass man dem Modell weiterhin voll vertraut und entschlossen hinter dem Programm steht, schrieb Airbus-Chef Tom Enders in einem Brief an die Mitarbeiter. Deutschland, Großbritannien, Malaysia und die Türkei haben ihre A400M dagegen vorerst mit einem Flugverbot belegt.

Ein Überlebender soll vom Ausfall der Triebwerke berichtet haben

Deutschlands Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zeigte sich jedoch offen für deutsche Unterstützung bei der Untersuchung der Absturzursache. „Wir bieten gerne auch unseren Sachverstand an, damit wir in der Problemlösung dann auch vorankommen“, sagte sie. „Das ist auch in unserem eigenen Interesse“, der A400M sei ein „wichtiger Baustein“ bei den Luftkapazitäten der Bundeswehr. Nach ersten Erkenntnissen ist wohl eine Hochspannungsleitung dem A400M zum Verhängnis geworden. Die Piloten hatten das Flugzeug noch über ein Einkaufszentrum und eine Limonadenfabrik hinweggesteuert und eine Notlandung auf einem Acker versucht, als es die Kabel streifte. Laut bislang von den Behörden nicht bestätigten Berichten soll ein überlebendes Besatzungsmitglied erklärt haben, dass zuvor mehrere der vier Triebwerke ausgefallen seien.

Mit dem Antrieb hatte es immer wieder Probleme gegeben

Mit den TP400-Triebwerken hatte es in der Vergangenheit wiederholt Probleme gegeben. Die Europäer hatten ein Angebot des in Propellerturbinen erfahrenen Herstellers Pratt & Whitney Canada ausgeschlagen. Stattdessen gründeten die europäischen Firmen ITP, MTU, Rolls-Royce und Snecma das Europrop-Konsortium, um für die A400M das mit 11 000 Wellen-PS stärkste Turboprop-Triebwerk der westlichen Welt zu entwickeln. Bei den Luftfahrtschauen in Paris und Farnborough musste der A400M in den Jahren 2011 und 2012 am Boden bleiben, weil es Schwierigkeiten mit dem Turbinengetriebe gab und Metallsplitter ins Ölsystem gelangten.

Ein Großteil der Entwicklung erfolgte in Toulouse

Die aus der spanischen Firma Casa hervorgegangene Military-Division von Airbus war bis 2013 ein Teil der Airbus-Division des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns. So erfolgte ein Großteil der Entwicklungsarbeiten für die A400M am Airbus-Hauptsitz in Toulouse. Mit 2,89 Milliarden Euro hatte die Militärsparte aber nur einen geringen Anteil am Airbus-Gesamtumsatz, der 2013 rund 42 Milliarden Euro betrug. Mit der Neustrukturierung des EADS-Konzerns unter dem Namen Airbus wurde sie vom Zivilflugzeugbau abgekoppelt Mit der Rüstungssparte Cassidian, die in den vergangenen Jahren unter den schrumpfenden Verteidigungsetats in Europa zu kämpfen hatte, und der Raumfahrtsparte Astrium bildet Airbus Military seit dem 1. Januar 2014 die Division Airbus Defence & Space mit Hauptsitz in München.

Aktien des Unternehmens verloren an Wert

Am Montag verlor die Aktie des Konzerns deutlich an Wert. Der Aktienkurs an der Pariser Börse sank am Vormittag um zwischenzeitlich mehr als vier Prozent.

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