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Gerade aus Osteuropa arbeiten normalerweise viele Saisonarbeitskräfte auf deutschen Feldern.
© dpa

Maßnahmen gegen Coronavirus: Ab 17 Uhr dürfen Erntehelfer nicht mehr einreisen

Saisonarbeitskräfte dürfen ab Mittwoch-Nachmittag nicht mehr einreisen. Wie der Ausfall der Arbeitskräfte kompensiert werden soll, ist noch nicht klar.

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat die Bundesregierung die Einreisebestimmungen weiter verschärft. Für Saisonarbeitskräfte und Erntehelfer gilt ab Mittwoch 17.00 Uhr ein Einreiseverbot, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte. "Wir sehen die Notwendigkeit, dass es weitere Einschränkungen geben muss", sagte er. Die Beschränkungen gelten demnach bis auf weiteres; nicht davon betroffen sind ausländische Pflegekräfte.

Zur Begründung für das Einreiseverbot für Erntehelfer und Saisonkräfte für die Landwirtschaft sagte der Ministeriumssprecher, dass es "um einen größeren Personenkreis" gehe. "Wenn wir Kenntnis haben von der Einreise mehrerer 100.000 Menschen, ist das ein Aspekt, den man zu berücksichtigen hat." Geprüft werde nun, wie der Ausfall durch Arbeitskraftpotenziale in Deutschland kompensiert werden könne.

Der Deutsche Bauernverband forderte, der Einreisestopp müsse so kurz wie möglich gehalten werden. "Das Einreiseverbot für unsere Saisonarbeitskräfte trifft unsere Betriebe in der jetzigen Phase sehr hart", erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied. "Insbesondere unsere Obst-, Gemüse- und Weinbaubetriebe, die auch Teil der kritischen Infrastruktur sind, brauchen dringend Arbeitskräfte."

Außerdem müsse es kurzfristig unbürokratische und praktikable Lösungen geben, um Menschen aus Deutschland beschäftigen zu können. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU), die sich am Nachmittag per Videoschalte mit ihren EU-Kollegen über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Landwirtschaft austauscht, hatte zuletzt unter anderem den Einsatz von Arbeitslosen und Flüchtlingen ins Spiel gebracht. In der deutschen Landwirtschaft sind nach Angaben des Bauernverbandes jährlich rund 300.000 Saisonarbeitskräfte beschäftigt, die überwiegend aus Osteuropa kommen. (AFP)

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