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Berliner Online-Möbelshop Home24: 30 Prozent plus am ersten Handelstag an der Börse

Der Berliner Online-Möbelshop Home24 hat einen guten Start an der Börse: Der Kurs steigt am ersten Handelstag um bis zu 30 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs. Rocket Internet hält weiter 29 Prozent der Anteile.

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Für viele Händler ist der Börsensaal in Frankfurt fast schon wie ein Wohnzimmer. Am Freitagmorgen sah es dann auch wirklich wie ein Wohnzimmer aus. Gemütliche Sofas, Teppiche, Auslegware, Kerzen und gute Stimmung. Der Berliner Online-Möbelshop Home24 verwandelte das Parkett für einen Tag in sein Wohnzimmer. Anlass: Der Börsengang des 2009 gegründeten Unternehmens und damit der nächsten Firma aus dem Kreis der Start-up-Schmiede Rocket Internet. Die Vorstandsmitglieder Marc Appelhoff und Christoph Cordes konnten es sich dann auch nach dem üblichen Schütteln der Börsenglocke gemütlich machen. Die Aktien starteten mit einem Kurs von 28,50 Euro, ein sattes Plus von 24 Prozent zum Ausgabepreis von 23 Euro je Aktie. Im Verlauf des Handels ging es weiter nach oben, um bis zu 30 Prozent auf fast 31 Euro.

150 Millionen Euro bringt der Börsengang dem Unternehmen, mit weiteren Aktien über eine Mehrzuteilung sind es rund 170 Millionen. Bewertet wird das Unternehmen mit insgesamt rund 625 Millionen Euro. Knapp 30 Prozent der Aktien werden künftig frei gehant, mehr als 30 Prozent behält Rocket Internet, daneben gibt es mehrere größere Aktionäre mit Anteilen zwischen knapp zwölf und gut zwei Prozent. Das Geld aus dem Börsengang will Home24 unter anderem für das Marketing, den Ausbau der Lieferkette, für Investitionen in Anlagen, Geräte und Technologie sowie den Abbau von Schulden nutzen.

Das vierte Unternehmen, das Rocket Internet an die Börse bringt

Home24 ist mit seinen rund 1000 Beschäftigten mittlerweile in sieben europäischen Ländern und in Brasilien aktiv und vertreibt rund 100.000 Produkte von rund 500 Herstellern. Das Unternehmen wächst zwar stetig und deutlich – im vergangenen Jahr ist der Umsatz um 13 Prozent auf 276 Millionen Euro gestiegen – schreibt aber nach wie vor rote Zahlen, auch wenn die Verluste kontinuierlich und deutlich reduziert wurden. 2017 hatte der Fehlbetrag bei 49 Millionen gelegen, im ersten Quartal 2018 waren es bei einem Umsatzplus von 30 Prozent auf 84,5 Millionen Euro knapp 14 Millionen. Bis Ende 2019 will Home24 zumindest vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in die Gewinnzone kommen.

Home24 ist nach dem Schuh- und Bekleidungsversandhaus Zalando, dem Essenslieferanten Delivery Hero und Lebensmittel-Onlinehändler Hellofresh das vierte Unternehmen von Rocket Internet, das an die Börse gegangen ist.

Hinsweis: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, der Anteil von Rocket Internet an Home24 sinke auf 29 Prozent. Das ist falsch. Er soll über 30 bleiben.

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