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Über 30 Prozent der Deutschen sorgen sich um ihre Rente - zu Recht?
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Vorsorge im Alter: Wie sicher ist unsere Rente?

Die Geburtenzahlen sinken, die Deutschen werden immer älter und einige von ihnen können schon mit 63 in Rente gehen. Was bedeutet das für unsere gesetzliche Rente? Und was kann ich von ihr erwarten?

Im Sommer 2014 trat die Rentenreform in Kraft. Obwohl prognostiziert wird, dass die Menschen älter werden und dementsprechend länger arbeiten müssten, können diejenigen, die 45 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben, bereits ab 63 Jahren aus dem Beruf aussteigen und die ungekürzte Rente erhalten. Was bedeutet das für unsere staatliche Altersvorsorge?

In der Politik gab es dazu in den letzten Jahrzehnten eine klare Antwort: „Die Rente ist sicher“, versprach CDU-Politiker Norbert Blüm mehrfach. Die Deutschen haben jedoch kein großes Vertrauen mehr in die gesetzliche Altersvorsorge. Laut einer Forsa-Studie des Versicherers Cosmosdirekt sorgen sich über 30 Prozent der Deutschen um ihre Rente, über 84 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass die gesetzliche Rente für das Leben im Alter nicht ausreichen wird.

Zu Recht: Die Deutschen werden älter und die Rentenkasse leerer: Innerhalb eines Jahrzehnts (von 1992 bis 2012) stiegen die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung um fast 100 Milliarden Euro – von 131 auf 230 Milliarden. Diese Steigerung kann durch Rentenbeiträge nicht mehr gedeckt werden, derzeit wird das Differenz-Loch daher noch über den allgemeinen Bundeszuschuss gestopft, der aus Steuermitteln und Zuschüssen aus Mehrwert- und Ökosteuer finanziert wird. Der Zuschuss, der im Jahr 2014 über 30 Milliarden betrug, wird also im Wesentlichen aus den Steuereinnahmen aller Bürger, auch denen, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, finanziert.

Für die Zukunft lassen diese Entwicklung, der demographische Wandel und das neue Rentenpaket deutliche Leistungsbeschränkungen in den Alterssicherungssystemen und steigende Rentenbeiträge vermuten. Diese Sorge ist berechtigt, bestätigt Marina Küchen, Pressesprecherin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS):
"Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Beitragssatz zur Rentenversicherung langfristig steigen. Außerdem wird das Rentenniveau langfristig sinken."
Für beides gibt es gesetzlich fixierte Grenzen: Bis zum Jahr 2020 dürfen die Rentenbeiträge nicht über 20 Prozent steigen und das Rentenniveau darf ein Minimum von 46 Prozent (das sogenannte Mindestsicherungsniveau) nicht unterschreiten.

Privat gegen Altersarmut vorsorgen ist ratsam

Viele Experten sind sicher: Dieses Rentenniveau wird nicht reichen, um den Lebensstandard, den man während des Erwerbslebens erreicht hat, auch für das Alter zu sichern. Auch das bestätigt Frau Küchen und prognostiziert:
"In Zukunft wird der erworbene Lebensstandard regelmäßig nur erhalten bleiben können, wenn  eine zusätzliche kapitalgedeckte Altersvorsorge aufgebaut wird. Renten sind und bleiben Spiegel der Erwerbsphase. Sie können und sollen den Verlauf eines Erwerbslebens nicht im Nachhinein "reparieren" und "umkehren".
Deshalb empfiehlt das BMAS, bereits im Erwerbsleben dafür zu sorgen, die Bedürftigkeit im Alter zu vermeiden. Gegen Altersarmut helfe zuallererst der Dreiklang aus verlässlicher Arbeit, fairen Löhnen und zusätzlicher Vorsorge - schon von Beginn des Arbeitslebens an.

Selbst das Bundesministerium muss also das Versprechen Blüms revidieren: Nein, die Rente ist nicht sicher und sie wird für viele sogar einen tiefen Einschnitt bedeuten. Die private Vorsorge ist zwingend notwendig, um sich vor Altersarmut zu schützen.

Welche Vorsorge-Möglichkeiten gibt es? Lesen Sie mehr zum Thema.

Victoria Hoffmann

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