Recap - der Rückblick aufs Football-Wochenende: Zweiter NFL-Spieltag: Systemfehler, Stellenanzeigen und ein Riesenhorn
In Minnesota blasen sie ins Horn, Cleveland ist und bleibt einfach schlecht - und bei den Redskins kriselt es. Unser wöchentlicher Rückblick auf den Spieltag in der National Football League.
Wer umgeht das System? American Football ist ein Spiel, in dem es um Raumgewinn geht – und schlussendlich darum, den Ball für einen Touchdown und sieben Punkte (inklusive Extra-Punkt) in die Endzone bringen. Die LA Rams, das neue Team aus Los Angeles, tun sich damit bisher allerdings schwer. An den ersten beiden Spieltagen hat die Mannschaft von Coach Jeff Fisher exakt null Touchdowns erzielt. Das ist ungefähr so, als ob Basketballer nie den Korb treffen oder Fußballer nie das Tor. Punkte gab es für die Rams bisher ausschließlich nach Field Goals. So weit, so schlecht, möchte man meinen. Das wirklich Verrückte ist allerdings, dass die Rams trotzdem eine ausgeglichene Bilanz aufweisen: Nach der Niederlage zum Auftakt gegen die San Francisco 49ers setzten sie sich am Sonntag in einer wahren Punkteschlacht mit 9:3 gegen die hoch gehandelten Seattle Seahawks durch. Den Fans in der Stadt der Engel war der low score herzlich egal. Schließlich gewinnt auch im American Football das Team, das mehr Punkte erzielt als der Gegner. Der Zweck heiligt also die Mittel.
Wo läuft es mal gar nicht? Es ist schon verdammt schwer, im Weltsport ein passendes Äquivalent zu den Cleveland Browns zu finden. Sagen wir mal so: Die Browns sind seit Jahren so ziemlich das mieseste und unglücklichste (manche sagen auch: inkompetenteste) Team, das die NFL zu bieten hat. Sie haben ihre Draft-Picks für Piloten wie Johnny Manziel verschleudert, Spitzname "Johnny Football", leider war der Name nie Programm. Vor der Saison haben sie dann einen anderen gefallenen Quarterback verpflichtet, Robert Griffin III, dummerweise hat sich "RGIII" umgehend an der Schulter verletzt. Und wenn es schon mal richtig bescheiden läuft, kommt auch noch so ein Fall dazu wie am Wochenende: Da führte Cleveland gegen die Baltimore Ravens schon mit 20:0. Allerdings wären die Browns auch nicht die Browns, wenn sie diesen Vorsprung nicht noch souverän aus der Hand gegeben hätten. Kann in Zukunft eigentlich nur besser werden. Wobei...
Wer ist auf Jobsuche? In der Fußball-Bundesliga mag es zum Geschäft gehören, sich nach wenigen Spieltagen vom Trainer zu trennen, siehe Werder Bremen und Viktor Skripnik. In der NFL passiert das dagegen sehr selten, aber in der noch jungen Saison 2016/17 hat es bereits den ersten Coach erwischt: Nach der Niederlage gegen die New York Jets, der zweiten im zweiten Spiel, haben die Buffalo Bills ihren Offensive Coordinator in die vorübergehende Arbeitslosigkeit entlassen. Wahrscheinlich ahnen sie im Verein schon, dass so ein 0:2-Fehlstart bisher noch selten Gutes bedeutet hat. Dass sich Head Coach Rex Ryan bei anhaltender Erfolglosigkeit auch von seinem Defensive Coordinator trennt, ist allerdings stark zu bezweifeln, dann würde er nämlich den Familienfrieden aufs Spiel setzen. Der Defensive Coordinator bei den Bills heißt Rob Ryan - der jüngere Bruder des Cheftrainers.
Wo spielt in Zukunft die Musik? Nun gut, Musik wäre übertrieben, es handelt sich eher um einen ultralauten Ton, aber der hat es wirklich in sich. Erzeugt hat ihn am zweiten Spieltag Bud Grant, der ehemalige Coach der Minnesota Vikings, und zwar im neuen Stadion des Klubs, das gegen den Erzrivalen Green Bay Packers eröffnet wurde. Grant stand also am überdimensionalen Vikinger-Horn, das knapp unter dem Hallendach hängt, und animierte die Zuschauer zum Mitmachen wie ein Dirigent sein Orchester. Ein richtiger Gänsehautmoment war das, und auch sportlich verlief der Abend gut für Minnesota, die Vikings schlugen Green Bay mit 17:14. Allerdings mussten sie den Erfolg teuer bezahlen: Running Back Adrian Peterson musste verletzt vom Feld und fällt mit einem Meniskusriss auf unbestimmte Zeit aus.
Wo gibt's Ärger? Als wäre der Fehlstart der Washington Redskins mit zwei Niederlagen nicht schon ärgerlich genug, droht nun weiteres Ungemach. In der Umkleidekabine genießt Quarterback Kirk Cousins offenbar keinen großen Rückhalt mehr, zahlreiche Teamkollegen sollen sich ordentlich das Maul über Cousins zerrissen haben. Das ist grundsätzlich kein gutes Zeichen: Wenn der Quarterback den Rückhalt im Team verliert, kann die Mannschaft eigentlich auch gleich daheim bleiben und muss beim nächsten Match gar nicht erst antreten.
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