Jena steigt ab,Turbine Potsdam siegt erneut: Wolfsburgs Frauen sind zum vierten Mal in Serie Meister
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg lassen sich von der Corona-Krise nicht aus dem Konzept bringen und krönen ihre Bundesliga-Saison mit dem nächsten Titel.
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind zum vierten Mal in Serie Deutscher Meister. Am Mittwoch beseitigte das Team von Trainer Stephan Lerch im Heimspiel gegen den SC Freiburg die letzten Zweifel. Durch Tore von Joelle Wedemeyer (32.) und Pernille Harder (47.) gewann der VfL hochverdient mit 2:0 (1:0).
Die Wolfsburgerinnen sind zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Verfolger FC Bayern München untermauerte mit einem 4:0 (4:0) gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Köln Rang zwei. Am Sonntag (13.00 Uhr/Eurosport und Magentasport) kommt es in München zum direkten Aufeinandertreffen.
„Natürlich sind wir unfassbar glücklich, dass wir heute vorzeitig die Meisterschaft perfekt gemacht haben. Aber es ist auch ein bisschen Wehmut dabei, dass wir es nicht mit unseren Fans zusammen feiern können“, sagte Nationalmannschaftskapitänin Alexandra Popp.
„Es fühlt sich einfach mega gut an, gewonnen zu haben und den Lohn für die harte Arbeit zu bekommen“, sagte Mittelfeldspielerin Pia-Sophie Wolter. Für die 22-Jährige ist der Titel wegen der außergewöhnlichen Umstände keinesfalls weniger wert. „Die Meisterschaft hat mindestens einen gleichwertigen Stellenwert, weil wir es auch geschafft haben, die Monate, die wir nicht gespielt haben, unser Level zu halten.“
DFB-Präsident Keller zählte zu den Gratulanten
Zu den Titelgratulanten zählte auch DFB-Präsident Fritz Keller, der via Website des Deutschen Fußball-Bundes verlauten ließ: „Der vierte Meistertitel in Folge ist ein toller Erfolg, der einmal mehr beweist, was möglich ist, wenn Lizenzvereine sich auch im Frauenfußball engagieren.“ Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg lobte den VfL als „Aushängeschild für den deutschen Frauenfußball“.
Als erster Absteiger steht der FF USV Jena fest. Im Kellerduell mit Bayer Leverkusen reichte es für die Thüringerinnen zwar zu einem 0:0 und damit dem dritten Punktgewinn in dieser Saison, dennoch reicht das für Jena nicht mehr zum Klassenerhalt. Leverkusen verpasste es, sich ein wenig Luft nach unten zu verschaffen. In einer Partie mit unzähligen guten Möglichkeiten vor allem für Bayer vergab die zu Turbine Potsdam wechselnde Merle Barth auch noch einen Foulelfmeter.
Der zweite Absteiger neben Jena wird zwischen dem 1. FC Köln, Leverkusen und dem MSV Duisburg, der beim Tabellendritten TSG Hoffenheim mit 0:3 (0:1) unterlag, ermittelt. Die drei Teams sind nur durch einen Punkt voneinander getrennt.
Turbine Potsdam besiegt SC Sand
Turbine Potsdam glückte derweil am drittletzten Spieltag ein weiterer Sieg. Drei Tage nach dem 5:1 in Leverkusen gewannen die Potsdamerinnen am Mittwoch im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion gegen den SC Sand knapp 2:1 (2:0). Durch den elften Saisonsieg hat Turbine 33 Punkte auf dem Konto.
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Die Gastgeberinnen übernahmen bei sommerlichen Temperaturen gegen die lediglich mit 13 Feldspielern angereisten Württembergerinnen sofort das Spielgeschehen, ließ geschickt Ball und Gegner laufen. Nach einem Handspiel von Diane Caldwell im Strafraum des SC Sand verwandelte Johanna Elsig sicher vom Punkt zum 1:0 in der 11. Minute. Nur drei Minuten später erhöhte die aufgerückte Innenverteidigerin Malgorzata Mesjasz per Kopfball aus Nahdistanz für die Turbinen (14.).
In der zweiten Hälfte wurden die vom Potsdamer Sven Thoß trainierten Gäste etwas mutiger. Und kamen durch Mythe Moorrees tatsächlich zum Anschlusstreffer (60.). Das junge Turbine-Team wackelte nach dem 1:2 kurz, fing sich aber nach einigen Minuten wieder. Bei Chancen von Viktoria Schwalm, Marie Höbinger, Gina Chmielinski und Nina Ehegötz fehlte aber das nötige Glück, um noch zu weiteren Treffern zu kommen. Auf der Gegenseite verhinderte Torfrau Zala Mersnik kurz vor Schluss gegen Viktoria Pinther den Ausgleichstreffer für Sand (85.).
Am Rande der Partie wurde bekannt, dass Potsdams Torjägerin Lara Prasnikar mit einer Innenbandverletzung bis zum Saisonende ausfallen wird. Die Slowenin verlässt Turbine im Sommer, wird mit einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht. Auch Caroline Siems scheint einen neuen Verein gefunden zu haben. Die Abwehrspielerin soll in die englische Liga zu Aston Villa wechseln. (dpa)