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Vor vier Jahren wurde der Sieger der Volleyball-Champions-League schon einmal in der Max-Schmeling-Halle gekürt. Im Rahmen eines Final-Four-Turniers setzte sich Zenit Kasan im Finale durch.
© imago/Sebastian Wells
Update

Finale der Volleyball-Champions-League: Wir fahren nach Berlin!

Berlin hat den Zuschlag für die Champions-League-Endspiele der Frauen und Männer in diesem Jahr bekommen. Und dabei soll es wohl nicht bleiben.

Das Ambiente war natürlich mit Bedacht gewählt. Schließlich strahlt der Säulensaal in Berlins Rotem Rathaus den Glanz aus, den sich die Funktionäre des Europäischen Volleyball-Verbands (CEV) auch für ihren wichtigsten Klub-Wettbewerb vorstellen. Und so verkündeten sie dort am Donnerstag, dass die Endspiele der Champions League der Frauen und Männer am 18. Mai in der Berliner Max-Schmeling-Halle stattfinden. „Wir haben uns für Berlin entschieden, weil hier schon tolle Volleyball-Veranstaltungen ausgetragen wurden. Etwa das Final Four der Champions League 2015 oder die Olympia-Qualifikation 2016“, sagte CEV-Präsident Aleksandar Boricic über die neu geschaffenen sogenannten „Super-Finals“.

Bisher gab es in der Champions League jeweils ein Final-Four-Turnier für Frauen und eines für Männer. Diese wurden an unterschiedlichen Orten ausgetragen und der jeweils gastgebende Klub nahm daran teil. „Wir wollten der sportlichen Qualität mehr Gewicht geben. Die wirklich besten Teams sollen im Finale sein. Darum haben wir die Struktur geändert“, sagte Boricic. Der Serbe erklärte dann auch, warum Berlin für den CEV die erste Wahl war: „Wir wollten in eine richtig große Stadt – und Berlin ist zudem eine Großstadt mit einem starken Volleyball-Klub.“

Der deutsche Volleyball hofft nun auf einen weiteren Schub

Zwar werden die BR Volleys in dieser Saison nicht am Champions-League-Finale teilnehmen – vor dem letzten noch ausstehenden Vorrundenspiel kann der Deutsche Meister das Viertelfinale nicht mehr erreichen. Und auch sonst dominieren in den letzten Runden dieses Wettbewerbs regelmäßig Klubs aus Russland, Polen, Italien und der Türkei. Allerdings sieht Kaweh Niroomand, Manager der Volleys, mit dem Finalort Berlin auch die Möglichkeit, den deutschen Volleyball insgesamt weiterzuentwickeln. „Das kann uns einen Schub geben, mehr Interesse bei Sponsoren wecken – und uns so den führenden Nationen näher bringen.“ Niroomand, der auch Chef des Organisationskomitees sein wird, sagte: „Ich versuche immer, den Volleyball hierzulande noch größer zu machen.“

Innerhalb der vergangenen zweieinhalb Wochen hat Niroomand mit Unterstützung des Berliner Senats, der Volleyball-Bundesliga und des Deutschen Volleyball-Verbands die Voraussetzungen für die Finals gestemmt. Aleksander Dzembritzki, Berlins Staatssekretär für Sport, betonte: „Die Finals für Männer und Frauen bieten uns eine große Chance. Wir wollen immer große Sportveranstaltungen nach Berlin holen – und auch den Para-Sport mit einbeziehen. Denn auch wenn es abgedroschen klingt: Ohne Spitze gibt es keine Breite.“

Wenn es nach Dzembritzki und Niroomand geht, sollen die Champions-League-Finals dann auch in den nächsten Jahren in Berlin steigen. Der Ruf „Wir fahren nach Berlin“ könne auch gerne für Volleyball-Fans gelten, sagte Dzembritzki. „Die Finals sollen nicht nur einmalig hier sein. Sondern gerne auch 2020, 2021...“ Und Niroomand betonte: „Es wäre gut für den Volleyball, einen festen Termin und Ort für solche Höhepunkte zu haben. Wie etwa das Final Four der Handball-Champions-League in Köln.“

Und so plant der 66-Jährige ein besonderes Programm rund um die beiden Endspiele, für die der Kartenverkauf dann am nächsten Donnerstag beginnt. „Wir wollen Europas Fans zeigen: Tragt euch den Termin schon für die nächsten Jahre in Berlin ein“, sagte Niroomand. Boricic war von diesen Plänen ebenfalls angetan. „Wir bleiben gerne etwas länger“, sagte der Serbe. „Wir haben aber noch nicht konkret über die Dauer gesprochen. Wir werden sehen, wie die erste Auflage hier läuft und entscheiden dann.“ Die Beteiligten werden sich voll ins Zeug legen – damit die Finals so glanzvoll daherkommen wie der Säulensaal.

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Johannes Nedo

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