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Zum Zweiten. Alexander Zverev muss bei den French Open an seinem Aufschlag arbeiten.
© Kai Pfaffenbach/Reuters

Viertelfinale der French Open: Wie Zverev Djokovic gefährlich werden kann

Alexander Zverev steht im Viertelfinale der French Open und trifft auf den Weltranglistenersten. Um zu bestehen, muss er an einer Schwäche arbeiten.

Wie nah seine größte Schwäche und eine seiner größten Stärken beieinander liegen, das musste Alexander Zverev am Montag in der entscheidenden Phase des French-Open-Achtelfinals erkennen. Im elften Spiel des vierten Satzes verließ ihn mal wieder sein zweiter Aufschlag. Doppelfehler, Breakball Fabio Fognini. Es war bereits das 12. Mal, dass Zverevs Zweiter ins Aus segelte. Mit zwei starken Punkten konnte er das Blatt wenden und das vielleicht vorentscheidende Break zum 5:6 verhindern. Den Punkt zum 6:5 aus seiner Sicht erzielte er dann, klar, mit seinem 14. Ass. Sein erster Aufschlag könnte noch viel mehr wert sein - wenn der zweite nicht wäre.

Doch es sollte das letzte Mal in diesem Match sein, dass gleich beide Aufschläge nicht im Feld landeten. Und so holte sich Zverev, der in den Ballwechseln gegenüber Fognini im Vorteil war, den vierten Satz im Tiebreak. Es war sein erster Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier gegen einen Spieler, der unter den besten 20 der Weltrangliste platziert ist.

Sein italienischer Kontrahent hatte noch in der vergangenen Woche Sandplatz-König Rafael Nadal besiegt. So war Zverevs Erfolg nicht hoch genug zu loben. Doch Zverevs Zuversicht hat einen Haken: Denn im Viertelfinale, dass der junge Deutsche nach dem vergangenen Jahr erst zum zweiten Mal erreichte, wartet Novak Djokovic, die Nummer eins der Weltrangliste.

Dass er dies völlig zurecht ist, zeigte er am Montag im Achtelfinale gegen Jan-Lennard Struff, einen weiteren Deutschen. Diesem ließ der Serbe in drei schnellen Sätzen keine Chance. Djokovic ist ein Gegner, gegen den Zverevs Patzer beim zweiten Aufschlag nicht derart folgenlos bleiben wie in den Runden zuvor. Zverev wird das Niveau seines ersten Aufschlags, eine seiner Waffen, hoch halten müssen und den zweiten stabilisieren.

Zverev hat Djokovic im WM-Finale geschlagen

Denn ist der Weltranglistenfünfte erst einmal im Ballwechsel, hat er mit seinem Repertoire an Schlägen, mit dem er Djokovic in Nichts nachsteht, eine echte Chance. Einzig am Netz gibt der erfahrene Serbe erfahrungsgemäß die bessere Figur ab. Das weiß Zverev allerdings auch.

Wie man Djokovic schlägt, weiß er nämlich nur zu gut. Bei den ATP-Finals, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der besten Tennisspieler, gewann Zverev Ende des vergangenen Jahrs im Finale gegen Djokovic, der bei den French Open zum zweiten Mal in seiner Karriere alle vier Grand-Slam-Turniere in Folge gewinnen könnte. Das erneute Vorstoßen ins Viertelfinale und der Sieg gegen einen Top-20-Spieler sind der nächste Schritt für Zverev, endgültig nicht nur in der Weltrangliste ganz oben anzuklopfen. Ein Sieg gegen den Branchenprimus wäre das Sprungbrett.

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