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Konfetti: Torhüterin Anna Felicitas Sarholz (mit dem Pokal) und ihre Mitspielerinnen von Turbine Potsdam feiern den Champions-League-Triumph.
© Sergio Barrenechea/dpa

Zehn Jahre nach dem Champions-League-Triumph: Wie Turbine Potsdam den Frauenfußball nach vorne gebracht hat

Vor zehn Jahren gewann Turbine die Champions League. Die Entwicklung des Frauenfußballs wäre ohne die Potsdamer Erfolge kaum möglich gewesen. Eine Würdigung.

Von der Großtat der Torfrau Anna Felicitas Sarholz wird oft erzählt, wenn es um den bis größten Erfolg der Fußballerinnen von Turbine Potsdam geht. Wie die damals erst 17 Jahre alte Sarholz im Finale von Getafe vor 11.000 Zuschauern gegen Olympique Lyon im Elfmeterschießen zur Heldin wurde und mit ihren Paraden sowie einem selbst verwandelten Elfmeter den Potsdamerinnen den Titel in der neuen Champions League bescherte.

Dieser Erfolg wird am 20. Mai zehn Jahre alt. Und er wirkt zum Jubiläum ein wenig aus der Zeit gefallen, ging Turbines Ära doch bald darauf zu Ende.

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Die Potsdamerinnen haben den Frauenfußball mit ihrem damaligen Dauertrainer Bernd Schröder lange Zeit dominiert, vor allem den nationalen nach der Wende. Sechs deutsche Meisterschaften, drei Pokalsiege – der 1. FFC Turbine ist der erste und immer noch einzige Klub aus dem Osten, der nach der Wiedervereinigung Deutscher Meister wurde. Dazu kamen zwei Europapokalsiege – Potsdam ist eine Marke im Fußball der Frauen, bis dann in Deutschland im jüngsten Jahrzehnt andere kamen.

Es sind Klubs wie der VfL Wolfsburg und Bayern München oder bald auch Eintracht Frankfurt – der 1. FFC Frankfurt zieht unter das Dach der Eintracht –, die mit der Logistik ihrer Abteilungen aus der Männer-Bundesliga ganz anders aufgestellt sind als der Klub aus Brandenburg.

Es drängen andere nach, die Turbine den Rückweg an die nationale Spitze verstellen können. Etwa das aufstrebende Team von RB Leipzig, schon in der Dritten Liga mit einem größeren Betreuerstab als Turbine jetzt unterwegs. Turbine ist ein Frauenfußballklub, ohne millionenschweres Unternehmen im Rücken.

Nicht mehr zu halten: Nach dem entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen starten die Potsdamerinnen durch.
Nicht mehr zu halten: Nach dem entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen starten die Potsdamerinnen durch.
© Alberto Martin/dpa

Doch wäre Turbine nicht so erfolgreich gewesen, hätten die großen Männerklubs womöglich weniger Interesse am Fußball der Frauen gezeigt. Dass sich der im zurückliegenden Jahrzehnt infrastrukturell und qualitativ so sehr verbessern konnte, lag auch an der guten Arbeit in Potsdam.

Dass die Wegbereiter dann nicht immer oben bleiben können, liegt in der Natur des Profisports. Torfrau Anna Felicitas Sarholz, die Heldin von Getafe, ist heute Torwarttrainerin bei RB Leipzig. In Potsdam hingegen setzen sie nun auf junge Spielerinnen – in der Hoffnung, dass sie mit diesem Konzept nach vorne kommen.

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