Personal Trainer geben Sport-Tipps: Wie Sie auch in den eigenen vier Wänden fit bleiben
Ob mit Wasserflasche, Handtuch, Besenstiel – oder nur dem eigenen Körpergewicht: Jeder kann überall Sport treiben. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.
Im Moment gibt es die Gelegenheit endlich mal das zu tun, was man vielleicht seit einer halben Ewigkeit vor sich herschiebt: Sport zu treiben. Wie heißt es so schön: Um mit Sport anzufangen, ist es nie zu spät. Es gibt weder zu alt noch zu jung, weder zu dick noch zu dünn. Nur gesund sollte man sein, gerade in Zeiten wie diesen, da das Coronavirus unser aller Leben fest im Griff hat.
Neulich erst hat Fußball-Bundestrainer Joachim Löw von einem kollektiven Burnout gesprochen, das die Welt gerade erlebe. Nichts ist mehr, wie es vorher war. „Die Entwicklung hat uns alle ein bisschen überfahren“, sagte Löw. Es gibt neue Ängste und Sorgen. Vielleicht aber, sagte Löw, bestünde eine Hoffnung auf Veränderung. Jeder Einzelne könne beweisen, „dass wir uns wandeln, dass wir auch anders können“.
Über allem stehen derzeit der Zusammenhalt und die Solidarität mit seinen Nächsten und jenen, die jetzt Hilfe brauchen. Aber jeder kann auch etwas für sich tun. „Wer moderat physisch aktiv ist, stärkt sein Immunsystem“, sagte der renommierte Sportmediziner Perikles Simon unlängst im Interview mit Tagesspiegel.
„Sport macht glücklich“, sagt Michaela Seidler, die zusammen mit ihrem Partner Michael Schimmer, einem früheren Olympioniken, und fünf weitere ausgebildeten Fitnesscoaches in Charlottenburg Personal Training anbietet. Seidler ist das beste Beispiel, sie bezeichnet sich selbst als „Sportmuffel“, aber etwas gemacht zu haben, „fühlt sich richtig gut an“. Und, nicht ganz unwichtig: „Man kann besser schlafen.“
Das alles ist nicht neu, und trotzdem richtig. Das gelte nicht nur für Anfänger, sondern auch für jene, die regelmäßig Sport treiben. Denen bleibt bis auf Weiteres der Zugang in Sporthallen und Fitnessstudios verwehrt. Michael Schimmer erzählt, wie er neulich Zeuge wurde, als ein Geschäft für Sportgeräte innerhalb weniger Stunden fast leergekauft wurde. „Die Leute haben sich eingedeckt, um ihr gewohntes Sportpensum fortführen zu können“, sagte der frühere 400-Meter-Läufer. „Kontinuierlichkeit und Disziplin sind unabdingbar.“
Nicht zu vergessen: das eigene Körpergewicht
In Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel bieten die beiden nun regelmäßig Sportübungen an, die sich problemlos in den eigenen vier Wänden ausprobieren lassen. Es werden Übungen sein für Frauen und Männer, für Ältere und für Kinder. Durch Kita- und Schulschließungen sind gerade letztere in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Diese Übungen werden auch auf Videos online abrufbar sein.
Die wenigsten von uns verfügen über das gesamte Equipment eines Fitnessstudios zu Hause. Es gibt dafür ganz brauchbare Alternativen – wie eine Wasserflasche, ein Handtuch, eine Gießkanne, ein Besenstiel oder das eine oder andere Buch. Nicht zu vergessen: das eigene Körpergewicht. Mit diesen Hilfsmitteln lassen sich viele Übungen kreieren, die dem Original in der Wirkung kaum nachstehen.
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Die Übungen sind in aller Regel für jeden geeignet. „Bitte hören Sie auf Ihren Körper“, sagte Michaela Seidler, „meistens zeigt er Ihnen sehr genau, wo die Grenzen liegen.“ Niemand soll seinen Körper überfordern. Und doch dürfen Übungen auch mal anstrengend sein. Ein wenig Aufwärmen sollte sich aber jeder vor jeder Übung.
Die Uhrzeit für die Übungen steht jedem frei. „Wissenschaftlich erwiesen ist die Zeit zwischen 16 und 18 Uhr am geeignetsten“, sagt Michael Schimmer. Aus jahrelanger Erfahrung als Personal Coach weiß er aber auch, wie unterschiedlich das von Mensch zu Mensch ist: „Manche können morgens besser, andere abends.“