zum Hauptinhalt
Mit Wucht. Luke Sikma (l.) entschied das Spiel in Athen.
© Angelos Tzortzinis/dpa

Krimi in der Euroleague: Wie ein Gewaltakt von Luka Sikma Alba Berlin jubeln lässt

Die Berliner Basketballer sehen mal wieder wie der Verlierer aus in der Euroleague. Doch dann kommt Luke Sikma.

Das Spiel befand sich bereits in der zweiten Overtime. Die Basketballer von Alba Berlin lagen in der Euroleague beim Favoriten Panathinaikos Athen mit 103:105 zurück und es waren keine zehn Sekunden mehr auf der Uhr. Die siebte Niederlage in Folge in diesem Wettbewerb war ziemlich nah, als Berlins Luke Sikma den Ball in den Händen hielt. Doch der Alba-Führungsspieler stemmte sich mit viel Wucht gegen seinen Gegenspieler, zog zum Korb, verwertete den Ball und auch anschließend den Freiwurf, den er zugesprochen bekommen hatte. Im Gegenzug vergaben die Griechen. Alba gewann das Spiel mit 106:105 n.V. (31:31, 27:18, 16:20, 14:19, 18:17), der Jubel war riesig. Es war dies, immerhin, der zweite Erfolg im achten Euroleague-Spiel in dieser Saison.

"Wir wissen, dass wir den Wettbewerb nicht gewinnen werden", sagte Albas Trainer Aito Garcia Reneses nach dem Spiel. "Aber wir lernen mit jedem Spiel dazu."

Das Spiel am Donnerstag hatte für seine Mannschaft sehr gut begonnen. Dabei hatte sie mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt. Immerhin konnte Landry Nnoko nach einem Magen-Dam-Infekt spielen. Der Center machte seine Sache auch sehr gut. Orchestriert von Spielmacher Martin Hermannsson brachten die Berliner Panathinaikos in arge Nöte. Die Berliner spielten schnellen, schnörkellosen Basketball. Die Griechen wirkten überrascht und brachten zudem viele Würfe von außen im Gegensatz zu Alba eben nicht im Korb unter.

Alba trifft aus der Distanz

Die Berliner verwandelten in der ersten Hälfte 7 von 13 Versuchen jenseits der Drei-Punkte-Linie, eine hervorragende Quote. Nachdem auch noch der starke Rokas Giedraitis mit der Pausensirene getroffen hatte, ging Alba mit einer Führung von 58:49 in die Pause.

Nun lag die Vermutung nahe, dass im dritten Viertel eine Trotzreaktion von Athen kommen würde. Aber das war kaum der Fall. Die Griechen spielten intensiver, aber nicht viel besser. Und vermutlich wären sie hoffnungslos in Rückstand geraten, hätte Ioannis Papapetrou (39 Punkte) nicht so einen ausgezeichneten Abend erwischt. Er traf nach Belieben und brachte die Gastgeber Ende des Viertels auf fünf Punkte an Alba heran.

In den vermeintlich letzten zehn Minuten wurde das Spiel fahrig. Alba verpasste es vor allem, die Defensivrebounds zu schnappen. Immer wieder kam Panathinaikos zu zweiten Chancen. So wurde es am Ende eng, so eng, dass die Overtime entscheiden musste. Aber die ersten fünf zusätzlichen Minuten brachten immer noch keine Entscheidung, weil selbst die erfahrenen Akteure auf beiden Seiten plötzlich zittrige Hände bekamen. So war es am Ende der Gewaltakt von Sikma, der das nervenaufreibende Spiel beendete. Erfolgreichster Werfer bei Alba war Hermannsson mit 20 Punkten, er legte zudem 20 Assists auf. (Tsp)

Zur Startseite