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Enge Angelegenheit: Zwischen Bremen und Heidenheim ging es zur Sache.
© Martin Meissner/dpa

0:0 im Relegationshinspiel gegen Heidenheim: Werder Bremen muss weiter zittern

Im Relegationshinspiel zwischen dem Erstliga-Sechzehnten und dem Zweitliga-Dritten fallen keine Tore. Vor allem Werder tut sich schwer.

Werder Bremen und die Politik, das war in der jüngeren Vergangenheit nicht die ganz große Liebe. Die Gebührenbescheide für Polizeikosten haben beim Fußballklub genauso wenig Begeisterung ausgelöst wie die Bundesliga-Fortsetzung umgekehrt beim Land Bremen.

Wenn es existenziell wird, dann dreht sich der Wind hinter dem Bremer Osterdeich jedoch. Und so wandte sich Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte am Donnerstag vor Werders Relegationshinspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim nicht nur mit einer Videobotschaft an die Fans („Werder bleibt in der Ersten Liga, denn nur da gehört Werder hin!“), sondern ließ auch gleich noch eine große Werder-Flagge am Rathaus hissen, um zu zeigen, „dass die ganze Stadt, die ganze Region, hinter unserem ruhmreichen SVW steht“.

Im Regen: Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat mit seinem Team noch mindestens 90 Minuten Relegation vor sich.
Im Regen: Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat mit seinem Team noch mindestens 90 Minuten Relegation vor sich.
© Martin Meissner/dpa

Ruhmreich war es nun zwar nicht, was die Bremer als Erstliga-Sechzehnter dann am Abend gegen den Zweitliga-Dritten Heidenheim boten, doch im eigenen Stadion reichte es immerhin für ein schnödes 0:0, das für das Rückspiel am Montag in der schwäbischen Ostalb alle Optionen lässt.

Von Beginn an taten sich die Bremer schwer. Heidenheim zeigte keinerlei Respekt vor dem Favoriten und begann mutig. Die besseren Chancen vor der Pause hatte so sogar der Zweitligist. Nach 25 Minuten scheiterte Tim Kleindienst mit einem wuchtigen Schuss an Werders Torwart Jiri Pavlenka. Kurze Zeit später verzog Maurice Multhaup in aussichtsreicher Position völlig. Werder verzeichnete in den ersten 45 Minuten dagegen keine einzige Chance.

[Eine Stadt, zwei Bundesligisten: Alle Entwicklungen rund um den 1. FC Union und Hertha BSC finden Sie bei uns in jeweils eigenen Newsblogs.]

Die Angst vor einem Heidenheimer Treffer war angesichts der Auswärtstorregel allgegenwärtig. Und so wurde es auch im zweiten Durchgang kaum besser. Bei Starkregen und zwischenzeitlichen Gewittern quälten sich die Bremer über den Platz. Zu allem Überfluss sah Kapitän Niklas Moisander kurz vor Schluss auch noch Gelb-Rot. So dürften sich die Heidenheimer vielleicht sogar ärgern, dass sie den dezenten Auftritt des SVW nicht zu einem besseren Ergebnis nutzen konnten.

Richtig munter wurde es nur noch einmal in den Schlussminuten, als zunächst FCH-Keeper Kevin Müller einen Ball nicht festhalten konnte, Josh Sargents Schuss aber vor der Linie geklärt wurde, und auf der Gegenseite Timo Beermann einen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Ein Fußballfest wurde es also beileibe nicht, aber: Eine weiße Fahne muss in Bremen auch noch nicht gehisst werden. (Tsp/dpa)

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