Unsere Fragen an den 22. Bundesliga-Spieltag: Wer hat Angst vor Berlin?
Was macht Jory? Gibt es noch einen echten Scheidungskrieg zwischen Niklas Süle und den Bayern? Wo sind linksextremistische Tendenzen zu beobachten?
Was macht Jory?
Jory, der Hund von Steffen Baumgart, ist am Wochenende zu einer kleinen Internetberühmtheit geworden. In dem Video, das den Trainer des 1. FC Köln beim – nun ja – gemütlichen Fußballgucken in häuslicher Quarantäne gezeigt hat, spielte Jory eine kleine, sympathische Nebenrolle. Als mit Baumgart vollends die Gäule durchgingen, legte der große stattliche Hund seinem Herrchen fürsorglich die Pfoten auf die Schultern: Ruhig, Brauner!
Die englische Fußballlegende Gary Lineker fühlte sich bei dieser Szene an all die Vierten Offiziellen erinnert, die oft vergeblich versucht haben, beschwichtigend auf den stets impulsiven Baumgart einzuwirken. Am Freitag, im Auswärtsspiel bei Rasenballsport Leipzig, muss der Trainer des 1. FC Köln auf hündischen Beistand leider verzichten. Jory, der stoische Eurasier, steht nach FadS-Information nicht als Vierter Offizieller für das Spiel zur Verfügung.
Wo wird es unappetitlich?
Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass der brauchbare Verteidiger Niklas Süle ab Sommer für Borussia Dortmund spielen wird und nicht mehr für den FC Bayern. Deswegen wird nun im Freistaat Bayern gegen ihn wegen des Vorwurfs der Majestätsbeleidigung ermittelt. Dass niemand die Bayern ungestraft verlässt, dürfte Süle inzwischen aufgegangen sein.
Denn neben hämischen Kommentaren aus dem Dunstkreis der Bayern sind nun auch – wat’n Zufall – pikante Details an die Öffentlichkeit gelangt. So berichtet der „Kicker“, dass Süle mit einem Kampfgewicht von 104 Kilogramm (statt der zulässigen 99,9) aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekehrt sei. Was kommt als nächstes in diesem schmutzigen Scheidungsdrama? Die Schocknachricht, dass Süle Silvester mit Champagner angestoßen hat?
Wer zittert?
Für Süles künftigen Arbeitgeber geht es Sonntag wieder ins moderne Sündenbabel. Reisen nach Berlin lösen beim BVB inzwischen mehr Schrecken aus als bei kreuzbraven CSU-Ortsverbandvorsitzenden aus der bayrischen Provinz. Die Dortmunder haben von ihren jüngsten vier Auswärtsspiele in der Hauptstadt immerhin drei verloren, und – ja – darunter war sogar eines bei Hertha BSC. Beim 1. FC Union, dem Gegner vom Sonntag, ist der BVB in seiner gesamten Bundesligageschichte sogar noch ohne jeden Punkt. Hört sich an, als wäre es realistischer, dass Andi Scheuer in Treptow-Köpenick das Direktmandat für den Bundestag holt, als dass Borussia Dortmund in der Alten Försterei gewinnt.
Und sonst?
Im Abstiegskracher zwischen Greuther Fürth und Hertha BSC treffen am Samstag die beiden linkesten Mannschaften der gesamten Fußball-Bundesliga aufeinander. Angesichts ihrer Ausrichtung würde FadS sogar von einer offen linksextremistischen Orientierung sprechen – so linkslastig, wie beide Mannschaften in ihren Offensivbemühungen sind. Die Fürther haben 66,6 Prozent ihrer Saisontore (12 von 18) über die linke Seite eingeleitet; bei Hertha sind es sogar 70 Prozent (16 von 23). Auf dem rechten Auge blind? Empfiehlt sich weder für die Verteidiger aus Fürth und Berlin. Noch überhaupt.