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Darf traurig sein. Marco Russ und seine Frankfurter Kollegen verbringen kurze Weihnachtsferien.
© Hasan Bratic/dpa

Winterpause in der Fußball-Bundesliga: Wenig Zeit, um zu regenerieren

Wie kurz darf eine Winterpause sein? Die Spieler von Eintracht Frankfurt müssen nach einer Woche wieder ran - und das ist richtig so. Ein Kommentar.

Von David Joram

Die Regeneration wird in der Fußball-Bundesliga für sehr wichtig empfunden. Während die Engländer am 26. Dezember sogar ihren Boxing-Day haben und eh keine Winterpause kennen, erfrieren die tollen Bundesligabälle außerhalb des Stadions. Auch sie haben sich an der Regenerationsphase zu orientieren. In dieser Saison müssen sie das nicht ganz so lange, schon am 12. Januar werden sie wieder von engmaschigen Tornetzen gewärmt. Eintracht Frankfurts Spieler haben deshalb einen besonders kurzen Weihnachtsurlaub. Am Mittwoch spielt der Klub im Pokal und am 28. Dezember ist – genau: Trainingsauftakt! Nach einer Woche Pause!

Wer das brutal findet, vergisst, dass Bundesligaspieler Berufsfußballer sind. Wenn die Arbeit ruft, müssen sie halt wieder ran. Von Mitleidsbekundungen ist also bitte abzusehen. Aber was ist mit der wichtigen Regeneration? Wo sollen all die in der Rückrunde benötigten Körner herkommen, wenn nicht aus dem Weihnachtsgebäck?

Die Antwort fällt leicht: Aus der Tiefe der Planung. Dass die Pause in der WM-Saison kürzer ist, steht nicht erst seit gestern fest. Findige Kadermanager sollten entsprechend Qualität und Quantität im Blick haben. Oder das eigene Spielsystem und die Trainingssteuerung. Als Jürgen Klopp beim FC Liverpool einstieg, musste er recht schnell feststellen, dass sein Brutalo-Pressingsystem nur mit einer dezenteren Trainingsintensität zu bewerkstelligen war. Viele Verletzte beklagte er dennoch. Nur lag dies nicht an einer fehlenden Winterpause. Klopps Belastungsgrenze war schon nach dem 11. Spieltag erreicht.

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