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Vor dem Spiel wurde Weltmeister Christoph Kramer für den Erfolg in Brasilien geehrt.
© dpa

VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach 1:1: Weltmeister Christoph Kramer verdirbt Einstand von Armin Veh

Der VfB Stuttgart führt bis zur 90. Minute, doch Weltmeister Christoph Kramer rettet Borussia Mönchengladbach mit seinem Tor einen verdienten Punkt beim Comeback von Trainer Armin Veh in Stuttgart.

Weltmeister Christoph Kramer hat Armin Veh ein perfektes Bundesliga-Comeback auf der Trainerbank des VfB Stuttgart verdorben. Der eingewechselte Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach sorgte am Samstag in der 90. Minute für den späten 1:1 (0:0)-Ausgleich. In einer insgesamt mauen Fußball-Partie vor 50.203 Zuschauer erzielte Alexandru Maxim (51. Minute) die Führung für den VfB, der mit dem Meistercoach von 2007 nach dem Aus im Pokal aber zumindest eine Mini-Startkrise verhinderte. Die Gladbacher warten weiter seit mehr als neun Jahren auf den ersten Heimsieg gegen ihren Angstgegner, der seinerseits seit vergangenem November nicht auswärts gewinnen konnte.

Borussia-Coach Lucien Favre leistete sich den Luxus, zu Beginn noch auf den insgesamt neunten Weltmeister des Teams vom Niederrhein zu verzichten: Kramer wurde vor dem Anpfiff auf dem Rasen geehrt und von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Nach der Einwechslung in der 73. Minute sorgte der 23-Jährige mit seiner ersten Aktion sofort für Gefahr: Den feinen Lupfer donnerte Neuzugang Thorgan Hazard aber nur an den Pfosten. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit traf Kramer dann selbst per Flachschuss.

In einem lange mäßigen Spiel hatten die Heimfans wenig Grund zur Freude: Stuttgart kontrollierte die Partie in der ersten Halbzeit - bezeichnend, dass Gladbach im Borussia-Park nur vereinzelt durch Konter gefährlich wurde. Nach einem schnellen Vorstoß über den früheren Stuttgarter Ibrahima Traoré rettete VfB-Innenverteidiger Daniel Schwaab in höchster Not vor Branimir Hrgota (20.). Der Schwede konnte jedoch nicht an die Leistung beim 3:2 im Hinspiel der Europa-League-Playoffs bei Sarajevo, als er einen Doppelpack erzielte, anknüpfen. Trotz der optimalen Ausgangsposition muss die Borussia am Donnerstag im zweiten Duell mit den Bosniern offensiv zwingender auftreten.

Nur eine Veränderung beim VfB Stuttgart im Vergleich zum DFB-Pokalspiel

Die Schwaben zeigten hingegen erste Ansätze der von Veh geforderten Kompaktheit. „Wir müssen eine richtige Mannschaft werden“, gab der Coach für seinen ersten Einsatz als Bundesliga-Trainer des VfB nach fünf Jahren und neun Monaten aus. Trotz des 0:2 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim VfL Bochum veränderte Veh vor den Augen seines Vorgängers Huub Stevens die Mannschaft nur auf einer Position: Für Neuzugang Filip Kostic rückte Maxim ins Mittelfeld.

Vor allem Christian Gentner als flexibler Sechser und Gotoku Sakai über die linke Seite trieben das Angriffsspiel voran, ohne jedoch besondere Gefahr zu entwickeln. Vor dem vermeintlichen Führungstreffer des VfB pfiff Schiedsrichter Christian Dingert ein Foul von Vedad Ibisevic an Tony Jantschke (32.) ab.

Gladbach kam schwungvoller aus der Pause, für die bislang größte Chance brauchte es aber eine Stuttgarter Fehlerkette: Zunächst grätschte Antonio Rüdiger unglücklich zum Gegner, die Flanke von Havard Nordtveit bekam VfB-Keeper Sven Ulreich nicht zu greifen. Doch Hrgota stolperte die Hereingabe aus spitzem Winkel am leeren Tor vorbei (47.). Nur wenig später schockte jedoch Maxim die Borussia: Gentner spitzelte den Ball in den Strafraum, der Rumäne ließ dem zuletzt häufig unglücklichen neuen Schlussmann Yann Sommer aus fünf Metern keine Abwehrchance. Erst Kramer sorgte am Ende für die erhoffte Wende. (dpa)

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