Fußball-Bundesliga: Was der Europapokal Hertha bringt
Noch können die Berliner den Einzug in den Europapokal schaffen. Für den Verein wäre es ein psychologischer Gewinn. Ein Kommentar.
Dieses Mal kann es klappen. Mit dem Europapokal, für Hertha. Es muss klappen! Himmel, rufen die Kritiker, was wollen die denn da? Sich blamieren, weil Auswärtstore doppelt zählen und die Berliner damit so ihre Probleme haben? I wo, dann wird eben zu Hause so hoch gewonnen, dass es darauf nicht mehr ankommt.
Mal im Ernst. Eine Teilnahme an der Europa League ist ja oft von Scherereien begleitet. Wegen der größeren Spielbelastung müsste der Kader aufgerüstet werden. Dabei bringt dieser Wettbewerb wirtschaftlich kaum etwas ein. Zuletzt sind Augsburg und Mainz in arge Schwierigkeiten geraten. Es soll auch schon Klubs gegeben haben, die danach abgestiegen sind. Auch deswegen fanden es viele Hertha-Fans im Vorjahr nicht weiter schlimm, dass ihr Klub die Qualifikation zur Europa League vergeigte.
Hertha spielte zeitweise acht Saisons international
Wer will schon im November an Donnerstagabenden Spiele gegen Klubs wie Qäbälä oder Dundalk sehen. Berlin würden sie nicht aus den Angeln hebeln. Nicht mal in Ludwigsfelde würde sich ein Stadion ausverkaufen lassen.
Hertha hat zwischen 2000 und 2010 Erfahrung sammeln können, als die Berliner acht Mal international dabei waren. Allerdings kamen sie damals von oben, aus der Champions League, weshalb sich der Uefa-Cup, wie die Europa League damals noch hieß, wie zweite Klasse anfühlte.
Jetzt aber käme Hertha von unten, die beiden Abstiege sind noch nicht vergessen. Gerade deshalb wäre eine Europapokalteilnahme ein psychologischer Gewinn. Und sportlich könnte Hertha ja mal einen Gegenbeweis antreten.