IOC und Olympia: Was bringen die Reformen?
Die Vorbehalte gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) waren bislang ein Hindernis auf dem Weg einer Olympiabewerbung. Nun bewegt sich das IOC vorsichtig. Aber interessiert das überhaupt noch jemanden? Ein Kommentar.
Dass die gesetzten Herrschaften im Internationalen Olympischen Komitee sich noch einmal so schnell würden bewegen können, war bis vor kurzem nicht abzusehen. Bei seiner Reform-Session hat das IOC wirklich einiges zum Besseren gewendet, und zwar in vergleichsweise kurzer Zeit. Aber wird diese Botschaft auch in Deutschland ankommen, in der Bevölkerung der beiden Bewerberstädte Berlin und Hamburg?
Die Vorbehalte gegenüber dem IOC waren bislang jedenfalls eine von mehreren Bremsklötzen auf dem Weg der Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele. Doch ob die Bewerbung nun in Berlin und Hamburg nach den Beschlüssen Fahrt aufnimmt, ist eher unwahrscheinlich. Das liegt zum einen daran, dass die Skepsis der Bevölkerung viele Gründe hat, das Gebaren des IOC ist da nur einer. Außerdem sind Beschlüsse das eine und die Umsetzung ist etwas ganz anderes.
Beschlüsse sind das eine, die Umsetzung das andere
Um zu veranschaulichen, was die Maßnahmen des IOC wirklich bedeuten, bedarf es schon mehrerer Fallbeispiele. Der Baustopp für die Bobbahn in Pyeongchang könnte so eins sein. Es müssten weitere folgen, um die Beschlüsse mit Leben zu füllen. Zu tief ist das Misstrauen gegenüber dem internationalen Sport geworden.
Eines hat sich immerhin für die Olympiabefürworter verändert. Sie können nun den Skeptikern entgegenhalten, dass etwas passiert ist. Dass sich gerade Voraussetzungen ändern. Und dass jeder in Zukunft den Ausrichtervertrag mit dem IOC einsehen kann. Jeder, der an dieser Diskussion noch Interesse hat.