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Fifa-Chef Gianni Infantino verfolgt vehement seine Ziele.
© AFP

Pläne für neue Klub-WM: Warum Fifa-Chef Gianni Infantino die Milliarden braucht

Fifa-Präsident Gianni Infantino gibt vor, der Welt mehr Spiele und Wettbewerbe schenken zu wollen. Doch er verfolgt persönliche Ziele. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Gianni Infantino lässt nicht locker. Der Präsident des Fußball-Weltverbands Fifa treibt seine beiden großen Vorhaben weiter voran: Er will die Klub-WM erweitern und eine weltweite Nations League einführen. Am Freitag verkündete Infantino nach der Sitzung des höchsten Fifa-Gremiums, des Councils, dass eine Arbeitsgruppe eingesetzt wurde, die Vorschläge für beide Wettbewerbe unterbreiten soll. Vorsitzender der Arbeitsgruppe ist: Infantino selbst.

Unbedingt will er die neue Klub-WM und die globale Nations League realisieren. Aber nicht, um der Welt noch mehr Fußballspiele und noch mehr Wettbewerbe zu schenken, wie er immer betont. Sondern weil er Geld generieren muss, um all seine finanziellen Versprechen an die nationalen Verbände erfüllen zu können. So verkündete Infantino ebenfalls am Freitag: Jeder Verband bekommt noch mehr Geld in den nächsten vier Jahren – sechs Millionen US-Dollar, statt bisher fünf Millionen.

Warum das alles? Die Antwort ist simpel: Infantino strebt im Juni 2019 seine Wiederwahl an. Da kam ihm das astronomische Angebot einer Investorengruppe über 25 Milliarden Dollar für Klub-WM und globale Nations League gerade recht. Dass er den Namen der Interessenten bis heute nicht nennt, zeigt nur, wie er die Fifa führt – nach der altbekannten Alleinherrscher-Methode á la Joseph Blatter.

Vor der Wahl braucht Infantino noch einen großen Wurf

Spätestens seit Infantino im April mit aller Macht und in Windeseile versuchte, die Klub-WM aufzublähen und die weltweite Nations League durchzudrücken, sind seine Beliebtheitswerte auch unter den Funktionären gesunken. Besonders die Europäer kritisieren seine meist undurchsichtigen Vorstöße.

Nun hat sich Infantino offenbar entschlossen, nicht mehr so brachial vorzugehen. Er geriert sich als Heilsbringer des Fußballs, der Geld an all seine Jünger ausschüttet. Und um die Gemüter in der westlichen Welt zu beruhigen, ließ er am Freitag durchblicken, dass all die Milliarden für die neuen Wettbewerbe nur von anständigen Geldgebern kommen würden. Denn es gab Gerüchte, der Staatsfonds Saudi-Arabiens sei unter den Investoren. Dem widersprach Infantino. Kein Staatsfonds sei involviert, es handele sich um eine Firma. Laut Medienberichten ist es der japanische Telekommunikationskonzern Softbank.

Der Interessent, wie Infantino ihn nennt, sei noch immer an Bord, betonte er am Freitag. Vielleicht wird er die Geldgeber ja im März preisgeben. Dann steht die nächste Sitzung des Fifa-Councils an, und bis dahin sollen auch die Pläne für die neuen Wettbewerbe ausgearbeitet sein. Spätestens dann braucht Infantino mit Blick auf die Wahl seinen großen finanziellen Wurf, mit dem er die vielen kleinen Verbände beglücken kann. Nur so kann er sich ihre Stimmen sichern. Deshalb ist klar: Infantino wird nicht locker lassen.

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