Transfers im Fußball: Warum das Financial Fairplay ein Hohn ist
Paris holt auch Kylian Mbappé für 180 Millionen Euro. Wegen Tricksereien hat der Klub beim Financial Fairplay nichts zu befürchten. Das muss aufhören.
Der Name ist so vielversprechend: Financial Fairplay. Das klingt nach Chancengleichheit und einem gerechten Wettbewerb zwischen den europäischen Fußballvereinen. Die Vorgaben der Uefa klingen ja logisch: Innerhalb von drei Spielzeiten dürfen die Klubs nicht mehr Geld für Transfers ausgeben, als sie einnehmen. Sonst werden sie bestraft.
Allerdings kann das Financial Fairplay noch so schön klingen – wenn sich die Klubs nicht darum scheren, ist es vollkommen wirkungslos. Denn von Chancengleichheit kann in Europas Fußball keine Rede sein. Jüngstes Beispiel ist der Transfer des Franzosen Kylian Mbappé vom AS Monaco zu Paris Saint-Germain. Für den 18-Jährigen soll PSG wohl 180 Millionen Euro bezahlen. Da der Klub bekanntlich schon 222 Millionen Euro für Neymar berappt hat, scheint es überaus fraglich, wie Paris nun mehr als 400 Millionen Euro durch Spielerverkäufe einnehmen will. Und so vereinbarte der Verein eine Leihe, verpflichtet Mbappé erst im nächsten Jahr fest – und hat beim Financial Fairplay wohl nichts mehr zu befürchten. Auch, wenn die Uefa am Freitag immerhin ein formales Prüfverfahren gegen Paris eingeleitet hat.
Fakt ist: Diese Trickserei-Konstrukte sind ein Hohn. Deswegen sollte die Uefa tatsächlich einmal hart durchgreifen: mit Gehaltsobergrenzen und dem Eindämmen von Leihverträgen. Am ehrlichsten im Showgeschäft Fußball wäre es aber, die Uefa gaukele erst gar nicht mehr vor, dass sie auf ein Financial Fairplay setzt.