Hertha und die Stadionpläne: Wachsen im Olympiastadion, nicht nebenan schrumpfen!
Warum eigentlich beschäftigt sich Hertha mit dem Bau eines kleineren Stadions und versucht nicht, das Olympiastadion voll zu bekommen? Hertha hat das verdient, Berlin hat das verdient! Ein Kommentar.
Jetzt also will Hertha BSC anscheinend bautechnisch richtig nah angreifen - am Olympiastadion. Ein Nachbarstadion soll entstehen, neben der jetzigen Spielstätte des Fußball-Bundesligisten. Das jedenfalls melden „Bild“ und „BZ“. Laut den Plänen soll die neue Arena natürlich moderner, aber auch kleiner sein. Für 55.000 Zuschauer soll Platz sein auf dem Platz neben dem Olympiastadion. Für große Spiele – etwa gegen Dortmund oder die Bayern, vielleicht ja dann auch bald Leipzig – soll wieder in der alten Arena gespielt werden.
Das ist alles keine Riesenidee, sondern eher eine kleinliche: Hertha macht sich kleiner, sucht die gemütliche Stadionnische in einer Zeit, in der der Klub doch dank ansprechender Leistung in der Bundesliga gerade größer wird.
Natürlich, die Idee mit dem kleineren Stadion ist irgendwie auch Berlin. Die höchsten Häuser der Republik stehen nicht in der Hauptstadt, sondern in Frankfurt am Main. Dort ist auch der größte Flughafen des Landes. Die größte Halle der Republik ist die Kölnarena und das Fußballstadion mit der höchsten Zuschauerkapazität steht in Dortmund.
Aber man stelle sich vor: Borussia Dortmund pfeift auf seine 80.000er-Kundschaft und baut nebenan noch mal kleiner? Unvorstellbar! Und unsinnig ist es auch im Falle Hertha: Berlin wächst, Berlins Bundesligist muss selbstbewusster um die Gunst des Publikums spielen, muss das Ziel haben, immer vor 75.000 Zuschauern und nicht vor 55.000 Zuschauern spielen zu wollen. Hertha muss nun weiter wachsen wollen. Schrumpfen können die anderen.