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Markus Gisdol gibt ab sofort die Richtung in Hamburg vor.
© AFP

Hamburger SV vor Hertha BSC: Voller Einsatz und ein bisschen Spaß

Mit neuem Trainer und frischem Optimismus will der HSV bei Hertha BSC die Trendwende schaffen. Ob es wirklich so einfach ist?

Markus Gisdol fordert das Ende des Wehklagens über den Fehlstart beim Hamburger SV. „Da müssen wir einen dicken Strich drunter machen. Ich erwarte, dass die Spieler bereit sind für einen Neustart“, erklärte der neue Hoffnungsträger des Nordklubs, der nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen in der Fußball-Bundesliga Abstiegsplatz 17 belegt. Ob er nach nur fünf Trainingstagen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Hertha BSC schon tiefgreifende Änderungen plane, wollte der Labbadia-Nachfolger nicht verraten. „Sonst könnte die Hertha ja ihren Spion abziehen, der hier schon die ganze Woche rumspringt“, erklärte Gisdol grinsend.

Seit seiner Vorstellung am Montag hat er intensiv gearbeitet und geredet mit den noch sieglosen und daher verunsicherten HSV-Kickern. Ziel sei es, deren Köpfe freizubekommen und ihnen wieder zu Leichtigkeit zu verhelfen. „Fehler sind erlaubt, aber ich erwarte von allen die volle Einsatzbereitschaft“, sagte Gisdol. Der frühere Hoffenheim-Trainer will das Lachen beim HSV verstärkt in den Trainingsalltag einführen. „Der Spaß gehört dazu“, sagte der 47-Jährige alte Übungsleiter. Alle Spieler seien „sehr willig“.

Ob der zuletzt von Ex-Trainer Bruno Labbadia aussortierte Alen Halilovic unter Gisdol sofort mehr Einsatzzeiten bekommt, muss sich zeigen. „Wenn ich eines kann, dann Talente entwickeln“, meinte Gisdol in einem Interview von Sky Sport News HD selbstbewusst. Der neue Coach bezeichnete die Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit als überzogen. „Wir tun alle unglaublich gut daran, wenn wir den Druck von dem Namen Halilovic nehmen.“

Der vom FC Barcelona geholte 20 Jahre alte Kroate wird in der Öffentlichkeit gern Mini-Messi genannt. Dem Anspruch kann er natürlich nicht gerecht werden. „Er wird jetzt ganz gezielt aufgebaut von mir“, kündigte Gisdol an. Unter Labbadia kam Halilovic erst zu vier Kurzeinsätzen mit insgesamt 62 Minuten Spielzeit.

Gisdol geht davon aus, dass ihm in Berlin nahezu das komplette Personal zur Verfügung steht. Es fehlen lediglich Mittelfeldspieler Aaron Hunt, der wegen eines Trauerfalls in der Familie verhindert ist, und Verteidiger Dennis Diekmeier (Wadenprobleme). Ein Fragezeichen steht hinter Albin Ekdal. Der schwedische Nationalspieler hat akute Adduktorenprobleme. Für ihn könnte der gegen Bayern München (0:1) sehr laufstarke Lewis Holty auf seine angestammte Sechser-Position zurückkehren.

Die Statistik gegen Hertha BSC verbreitet nicht viel Optimismus. 23 Niederlagen stehen in 36 Gastspielen im Olympiastadion zu Buche. Es gibt aber auch Statistiken, die Positives verkünden: 12 der letzten 15 HSV-Trainer punkteten bei ihrer Premiere.

Den Neue-Besen-Effekt fürchtet Hertha-Coach Pal Dardai ein wenig. „Ein neuer Trainer beim HSV könnte ein Nachteil für uns sein“, mahnte der ungarische Hertha-Coach. „Durch den neuen Trainer werden die HSV-Spieler ganz sicher sehr motiviert sein.“ (dpa)

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