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Vladimir Darida (re., im Zweikampf mit Frankfurts Djibril Sow) gehörte bei der Eintracht in einer starken Hertha-Mannschaft zu den Besten.
© imago images/Matthias Koch

Trainer Pal Dardai ist begeistert: Vladimir Darida spielt wie in alten Zeiten

Auf Darida ist bei Hertha BSC weiterhin Verlass. Dadurch hat Dardai im Mittelfeld die große Auswahl. Luca Netz kehrt mit Gladbach ins Olympiastadion zurück.

Über viele Jahre gehörte Vladimir Darida bei Hertha BSC zu denen, die öfter mal fehlten. Weil er Stammkraft bei der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft war. Mehr noch, er war deren Kapitän. Und dadurch in der Zeit, in der die Bundesliga zwischendurch pausierte, meist auf Reisen.

Bis vergangenen Sommer. Nach dem Viertelfinal-Aus bei der EM gegen Dänemark sagte Darida: „Tschechien verabschiedet sich von der Euro, ich verabschiede mich von meinen Teamkollegen.“ Nach 76 Einsätzen und acht Toren war Schluss im Nationalteam.

Kürzlich stand wieder eine Länderspielpause an. Mehrere Hertha-Profis waren unterwegs, Darida nicht. „Vladi war hier, er hat durchtrainiert“, sagte Trainer Pal Dardai und nannte damit einen der Gründe, warum der 31-Jährige bei Eintracht Frankfurt in der Startelf stand.

Darida dankte für das Vertrauen: Er bereitete beim 2:1-Sieg das Führungstor von Marco Richter vor. Vor dem zweiten Treffer setzte er Maximilian Mittelstädt ein. Mittelstädt wiederum bediente Torschütze Jurgen Ekkelenkamp.

„Das hat richtig geschmeckt“, sagt Dardai über Daridas Leistung. Die war bereits bei seinem ersten Einsatz von Beginn an in dieser Saison hervorragend, beim VfL Bochum hatte er zwei Tore vorbereitet. Lediglich bei RB Leipzig hatte er einen schwachen Tag erwischt, dieses Los teilte er mit der ganzen Mannschaft, am Ende hieß es 0:6.

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Zu Anfang sei es ungewohnt gewesen, nicht mehr zum Nationalteam zu reisen, erzählte Darida jetzt in einem Interview auf Herthas Webseite: „Aber ich stehe voll zu der Entscheidung.“ Nun hat er mehr Zeit für seine Familie, sein Sohn ist zwei Jahre alt, und kann sich sportlich voll auf Hertha konzentrieren. „Für ihn war das ein wichtiger Schritt in seinem Leben. Jetzt muss er seine Kräfte nicht mehr aufteilen“, sagt Dardai.

Darida ist seit 2015 im Verein. Wenn er gebraucht wird, ist auf ihn stets Verlass. Wenn er nicht erste Wahl ist, arbeitet er trotzdem vorbildlich im Training. Damit ist er immer eine Alternative für Dardai. Der Trainer ist dadurch in der komfortablen Situation, mehrere Optionen im Mittelfeld zu haben.

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In Frankfurt erhielt Darida, den Dardai einen „disziplinierten Zehner“ nennt, den Vorzug vor Stevan Jovetic, der die Rolle offensiver ausfüllt. Nach seinem starken Auftritt in Frankfurt hat der seit jeher extrem laufstarke Darida gute Karten, auch am Samstag im Olympiastadion gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr, live bei Sky) in der Startaufstellung zu stehen.

Jurgen Ekkelenkamp kämoft um einen Stammplatz bei Hertha BSC

Jurgen Ekkelenkamp dürfte wieder von der Bank kommen. Das hat bislang sehr gut geklappt. Gegen Greuther Fürth und in Frankfurt hat der Niederländer unmittelbar nach seiner Einwechslung getroffen. Auf Dauer ist es natürlich nicht die Wunschvorstellung des 21-Jährigen, meist erst einmal zuzuschauen. Doch Dardai sagt: „Er muss noch um seinen Stammplatz kämpfen.“

Dazu kommt, dass Neuzugang Ekkelenkamp in der Länderspielpause nicht in Berlin war, sondern für die niederländische U 21 gespielt hat. Er traf gegen Wales doppelt.

Vladimir Darida hat am vorigen Wochenende sein 200. Bundesligaspiel absolviert. Davon 54 für den SC Freiburg, den Rest für Hertha. In seiner ersten Saison in Berlin erzielte er in 35 Pflichtspielen sieben Tore und bereitete fünf vor, bis heute sein bester Wert.

Hertha lag damals nach der Hinrunde auf dem dritten Platz. Genau an diese Halbserie fühlte sich Dardai nach Daridas Leistung in Frankfurt erinnert: „Das war der Vladi, mit dem wir 32 Punkte geholt haben.“ Mit Blick in die nahe Zukunft sagt der Trainer: „Vielleicht macht er ja in den nächsten Spielen Tore, durch Weitschüsse.“

Definitiv keine Tore mehr für Hertha schießt Luca Netz. Das Ausnahmetalent war im Sommer nach Mönchengladbach gewechselt. Jetzt kehrt er mit Gladbach ins Olympiastadion zurück. Und erwartet nach eigener Aussage keinen allzu freundlichen Empfang der Hertha-Fans. „Es ist sehr schade, dass wir uns nicht einigen konnten“, sagt Sportdirektor Arne Friedrich. Ansonsten sei das Thema aus Sicht der Berliner abgehakt. Einen Wunsch hat Friedrich jedoch: Dass der 18-Jährige am Samstag nicht zu großer Form aufläuft. „Wir hoffen, er hält die Füße still.“

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