Vierter Sieg in Serie: VfB Stuttgart weiter im Aufwind unter Jürgen Kramny
Der VfB Stuttgart hat seine Siegesserie eindrucksvoll fortgesetzt. Die Mannschaft von Jürgen Kramny gewann mit 4:2 (2:0) in Frankfurt und feierte ihren vierten Erfolg nacheinander.
Vor einem Jahr hieß es 5:4 für Stuttgart, das Hinspiel gewann Frankfurt im Herbst mit 4:1. Die Serie spektakulärer Duelle zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart setzte sich auch am Samstag fort, denn diesmal gewann der VfB mit 4:2 (2:0). Unter dem neuen Trainer Jürgen Kramny war das bereits der vierte Sieg in Serie im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. „Die Mannschaft hat das überragend gemacht“, sagte der beste Stuttgarter, Daniel Didavi. „Selbstvertrauen macht sehr viel aus im Fußball, das wird oft unterschätzt.“
Noch nach dem 16. Spieltag Mitte Dezember stand der VfB auf dem letzten Tabellenplatz. Zumindest bis zum Hoffenheim-Spiel am Sonntag hat die Mannschaft auf einmal zehn Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. „Das ist das erste Mal, dass wir ein richtiges Polster nach unten haben“, sagte Sportvorstand Robin Dutt. „Ein Polster ist immer gut, aber ein Polster ist auch schnell wieder aufgebraucht. Wir wissen, wo wir herkommen.“
Vor 42 000 Zuschauern schossen Christian Gentner (27.), Daniel Didavi (45.+1), Georg Niedermeier (65.) und Filip Kostic per Foulelfmeter (76.) die Tore für den erneut sehr starken VfB. Alexander Meier (52.) und Szabolcs Huszti (90.) konnten für die Eintracht nur verkürzen. Beide Teams beendeten das Spiel zu zehnt, da Didavi (67.) und Frankfurts Carlos Zambrano (75.) jeweils Gelb-Rot sahen.
Für die Eintracht war es die erste Niederlage im neuen Jahr. Die Hessen waren ihrem Gegner vor allem in punkto Schnelligkeit und Spielstärke unterlegen, aber sie hatten auch viel Pech. Unmittelbar vor dem 0:1 vergab Meier per Kopfball die Riesenchance zur Führung (26.). Zehn Minuten später hätten die Frankfurter einen Elfmeter kriegen müssen, als Gentner den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand spielte.
Die nächste Frankfurter Aufholjagd blieb aus
„Heute sind zu viele Dinge gegen uns gelaufen“, sagte der aktuelle Frankfurter und frühere Stuttgarter Trainer Armin Veh. „Wir hätten in Führung gehen müssen, wir hätten einen Elfmeter kriegen müssen, dann hätte es auch anders laufen können. Das ist schade für uns, aber ich habe auch viele Dinge gesehen, die sehr gut waren.“
Es sagt viel aus über den VfB, dass der Gegner zwei Tore schoss und nie aufgab - aber am Ende Stuttgart trotzdem völlig verdient gewann. Bei Frankfurter Ballbesitz zog sich die Mannschaft äußerst kontrolliert zurück. Nach der eigenen Balleroberung ging es dann über die starken Didavi, Kostic oder Lukas Rupp technisch anspruchsvoll und vor allem sehr schnell nach vorn. „Es war ein schweres Spiel und es war ein gutes Spiel. Über diesen Sieg bin ich natürlich sehr froh“, sagte Kramny knapp.
Die Eintracht hatte ihre beste Phase nach der Halbzeit. Per Abstauber brachte Meier sein Team wieder heran. Nur drei Minuten hatte er die große Chance zum Ausgleich (55.). Vieles roch jetzt nach der nächsten Frankfurter Aufholjagd wie schon beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg. Denn auch nach Niedermeiers Kopfball zum 1:3 hätte die SGE noch ein zweites Mal herankommen können. Nur zwei Minuten nach dem Platzverweis für Didavi traf Meier nur die Latte (69.). Gegen Wolfsburg hatte er noch drei Tore erzielt - diesmal vergab er drei dicke Chancen.
Den Gastgebern fehlte diesmal auch die gewohnte Unterstützung aus ihrem Fanblock. Der blieb nach einem Urteil des DFB-Sportgerichts geschlossen. Hunderte Eintracht-Ultras kauften sich daraufhin Karten für einen anderen Bereich des Stadions - und sahen von dort aus eine Geste der Solidarisierung. „Keine Kollektivstrafe“, stand auf einem Banner, das nicht etwa im Frankfurter sondern im Stuttgarter Fanblock ausgerollt wurde.. (dpa)
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