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Von Salzburg nach Berlin. An Valentino Lazaro will auch Hertha viel Freude haben.
© dpa

Herthas Neuer: Valentino Lazaro ist einer für überall

Bei Hertha BSC sind sie überzeugt davon, dass Neuzugang Valentino Lazaro eine Verstärkung ist. Allerdings wird der Österreicher seine Zeit brauchen.

Acht Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem sich Hertha BSC von seinem damaligen Trainer Lucien Favre getrennt hat. Der Schweizer ist längst weitergezogen nach Frankreich, am Mittwochabend hat er mit seinem neuen Arbeitgeber OGC Nizza die dritte Runde der Qualifikationsphase zur Champions League erreicht – und doch ist Favres Geist, sind seine Vorstellungen und Ideen von modernem Fußball hin und wieder sehr präsent beim Berliner Bundesligisten. „Wie hat es Lucien immer formuliert?“, fragt also Trainer Pal Dardai und gibt die Antwort gleich selbst: „Polyvalente Spieler.“ Also Fußballer, die nicht starr an eine Position gebunden, sondern vielseitig einsetzbar sind.

Genau so einen Spieler sehen sie bei Hertha BSC in Zugang Valentino Lazaro. Am Donnerstag hat der Verein die Ausleihe des 21 Jahre alten Österreichers bekannt gegeben, dessen Wechsel sich über Wochen hingezogen hatte. Hertha hat sich für Lazaro trotz seiner ungewissen Verletzungsgeschichte (Innenbanddehnung im Knöchel) eine Kaufoption zusichern lassen. „Ich bin überzeugt davon, dass er uns mit seiner Qualität und Flexibilität in der Offensive weiterbringen wird“, sagt Manager Michael Preetz.

Dardai wird sich nach der Rückkehr aus dem Trainingslager mit Lazaro unterhalten

„Rechts hinten, rechts vorn, links hinten, links vorn, Achter-Position, Zehner-Position“ – so umreißt Dardai das potenzielle Aufgabengebiet des jungen Mannes, der bereits mit 16 Jahren in Österreich debütierte und zuletzt das Trikot von RB Salzburg trug. „Er ist ein ähnlicher Spielertyp wie Mitchell Weiser“, sagt Dardai. Im Gegensatz zu Weiser wird der Trainer zunächst allerdings auf Lazaro verzichten müssen. „Ich hoffe, dass er bald richtig fit ist“, sagt der Ungar.

„Der Zeitpunkt der Verletzung ist natürlich bitter. Jetzt muss ich mich erstmal ein wenig gedulden“, sagte Lazaro dem Kicker, „aber sobald ich fit bin, hänge ich mich zu 100 Prozent rein.“ Wann das konkret sein wird, ist noch ungewiss. Wenn der Berliner Tross die Heimreise aus dem Trainingslager in Österreich antritt, soll Lazaros finaler Medizincheck bereits erledigt sein, anschließend wird es ein Gespräch mit Dardai geben.

Denn eines Umstands sind sie sich bei Hertha, bei aller Euphorie, sehr wohl bewusst: Lazaro wird wohl, sobald hundertprozentig fit, eine gewisse Akklimatisierungszeit in Deutschland und im Speziellen in Fußball-Deutschland benötigen. „Bundesliga und erste österreichische Liga – das sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, sagt Dardai, „er muss sich wahrscheinlich erstmal daran gewöhnen, was wir hier machen.“

Grundsätzlich sind sie im Verein jedoch überzeugt. Dardai etwa ist vor ein paar Wochen, vor Lazaros Verletzung, eigens zum österreichischen Pokalfinale gereist, um sich selbst ein Bild zu machen. „Wir lassen ihn jetzt erstmal ankommen“, sagt der Trainer, „wir haben in diesem Jahr so viele Spiele, dass wir alle Spieler brauchen werden.“

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