"Spiegel"-Bericht: US-Amerikanerin wirft Cristiano Ronaldo Vergewaltigung vor
Kathryn Mayorga behauptet, Ronaldo habe sie 2009 in Las Vegas in einem Hotelzimmer vergewaltigt. Portugals Fußballstar bestreitet das vehement.
Es ist nicht das erste Mal, dass Cristiano Ronaldo eine Vergewaltigung angelastet wird. Doch so konkret wie diesmal, so explizit waren die Vorwürfe gegen einen der besten Fußballer der Welt noch nie. Die US-Amerikanerin Kathryn Mayorga hat sich dem Magazin "Der Spiegel" anvertraut und äußert in aller Deutlichkeit und Detailliertheit, was sie in der Nacht auf den 13. Juni 2009 erlebt haben will. „Er hat mich überall angefasst, ist an mir runter und wollte mich überall küssen. Ich habe ihn weggestoßen und wieder Nein gesagt“, sagte sie dem Magazin.
Doch damit nicht genug. Anschließend habe er sie anal vergewaltigt, behauptet die 34-jährige Mayorga. Passiert sein soll das Ganze in einer Hotelsuite in Las Vegas. In jenem Sommer, in dem der damals 24-Jährige Ronaldo von Manchester United zu Real Madrid wechselte – für die damalige Rekordsumme von 94 Millionen Euro. Ronaldo bestreitet die Vorwürfe und betont, dass der Sex einvernehmlich gewesen sei.
Nach Steuerhinterziehung nächstes Problem für Ronaldo
Trotzdem bekommt der Star von Juventus Turin nun wieder ein Problem. Erst im Juni dieses Jahres war im Verfahren um seine Steuerhinterziehung eine Einigung mit den spanischen Behörden erzielt worden. Ronaldo erhielt eine zweijährige Haftstrafe, die auf Bewährung ausgesetzt ist. Er musste 19 Millionen Euro inklusive Geldstrafen nachzahlen, nachdem er zugegeben hatte, zwischen 2011 und 2014 5,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Und jetzt der neuerliche Vorwurf der Vergewaltigung. Mayorga sagte dem „Spiegel“, dass Ronaldo sie ursprünglich gehen lassen wollte, wenn sie ihm einen Kuss gebe. Mayorga sagt, sie schwöre, ihn nur geküsst, nie angerührt zu habe. Der Rest sei von Ronaldo ausgegangen. Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung soll sie Ronaldo gefragt haben, ob sie Schmerzen verspüre und auf die Knie gegangen sein. Er soll gesagt haben: „Zu 99 Prozent bin ich ein guter Kerl, ich weiß nicht, was mit diesem einen Prozent ist.“
Ronaldo habe Anfang 2010 laut „Spiegel“ dann 375.000 US-Dollar für ihr Schweigen bezahlt. Mayorga willigte ein – angeblich aus Angst, schreibt der „Spiegel“. „Er ist so berühmt. Ich habe Angst um mein Leben, um meine Familie“, sagte sie. Allerdings hätten weder das Schweigeabkommen noch die Zahlung geholfen, die Geschehnisse zu verarbeiten. Deshalb wagt sie nun den Schritt an die Öffentlichkeit. Laut dem „Spiegel“ habe sie ihren Job als Grundschullehrerin aufgeben müssen als Folge des Vorfalls. Das mit Ronaldo getroffene Abkommen greift Mayorgas Anwalt in einer Zivilklage in Nevada nach Informationen des Magazins nun an.
"Spiegel" berichtet zum wiederholten Fall über dieses Thema
Warum Mayorga, die jahrelang zu deisem Thema schwieg, nun doch redet, habe vor allem einen Grund, berichtet der „Spiegel“. Sie habe einen neuen Anwalt, der das Abkommen, das die 34-Jährige schweigen ließ, als rechtswidrig bewertet. Dabei stützte der Anwalt sich auch auf das erwähnte 27 Seiten lange Dokument, das für den portugiesischen Europameister erhebliche Folgen haben könnte. Darin wird geschildert, wie Ronaldo die Nacht erlebt habe. „Sie hat mehrfach Nein und Stopp gesagt“, wird der Fußballer in dem Dokument zitiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass der „Spiegel“ mit brisanten Informationen in diesem Fall aufwartet. Bereits 2017 hatte das Magazin Dokumente enthüllt, die das Abkommen angeblich belegten. Cristiano Ronaldo seinerseits hatte bereits im vergangenen Jahr Vorwürfe dieser Art über seinen Münchner Anwalt Johannes Kreile abstreiten lassen. Kreile ließ damals verlauten, dass Ronaldo „gegen jede unwahre Tatsachenbehauptung sowie gegen jede Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte vorgehen“ werde. (Tsp)