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Jubel nach Köpenicker Art. Die Fußballer des 1. FC Union feiern das 2:0 durch Simon Hedlund.
© dpa

2. Fußball-Bundesliga: Union schlägt 1860 2:0 und behauptet Rang drei

Spielerisch leicht: Der 1. FC Union setzt sich mit 2:0 gegen 1860 München durch. Steven Skrzybski und Simon Hedlund erzielen die Tore.

Ungläubig zuerst, dann hilfesuchend schaute sich Levent Aycicek um. Eben so wie einer schaut, der gerade von einer Naturgewalt heimgesucht wurde. Nichts anderes war dem kleingewachsenen Angreifer von 1860 München gegen Mitte der ersten Halbzeit passiert, als er zum Kopfball hochsteigen wollte, sich aber im gleichen Moment auf dem Boden wiederfand. Toni Leistner, Verteidiger des 1. FC Union Berlin, 1, 90 Meter groß, 89 Kilo schwer und vermutlich der beste Kopfballspieler der Zweiten Liga, hatte Aycicek platt gemacht mit der Verve einer Dampfwalze.

So wie Leistner in dieser mit Aycicek verfuhr der 1. FC Union an diesem Abend mit 1860 München.  Auf dem Weg zum ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte wurden die Gäste im Stadion An der Alten Försterei vor 20176 Zuschauern einfach aus dem Weg geräumt. Union siegte spielerisch leicht 2:0 (1:0) und behauptete Tabellenplatz drei. Der Vorsprung auf Verfolger Eintracht Braunschweig beträgt weiterhin einen Punkt. Die Braunschweiger siegten in Sandhausen 1:0.

Dass Union in diesem Kalenderjahr noch unbesiegt ist, zeigten die Spieler von Beginn an. Ihre Aktionen strotzten vor Selbstvertrauen, selbst bei denen, die bisher außen vor blieben. Michael Parensen etwa kam in dieser Saison deutlich weniger zum Einsatz als in der Vergangenheit und wenn er spielte, dann meist als defensiver Mittelfeldspieler vor der Abwehr. An diesem Abend aber brauchte ihn Trainer Jens Keller als linken Verteidiger, weil Kristian Pedersen kurzfristig wegen einer Muskelverletzung ausfiel. Parensen erledigte die Aufgabe mit der Routine von knapp zweihundert Zweitligaspielen.

Von 1860 kam trotz zuletzt aufsteigender Form offensiv nicht viel

Seine Kollegen machten es ihm aber auch leicht, Union befand sich von der ersten Minute an in der Vorwärtsbewegung. Gleich nach vier Minuten hätte Sebastian Polter  die Führung erzielen müssen. Münchens Verteidiger Abdoulaye Ba hatte die Berliner mit einem katastrophalen Abspielfehler wieder in Ballbesitz gebracht. Simon Hedlund leitete sofort geschickt auf Polter weiter aber der verzog. Hedlund, Polter und Steven Skrzybski, die drei Berliner Angreifer, waren in der Folge an fast jedem Angriff beteiligt. Bei der nächsten Gelegenheit kombinierten sie sich durch die Münchner Hälfte, ehe Skrzybski am langen Pfosten Felix Kroos anspielte, aber Unions Kapitän schoss knapp vorbei.

Trainer Jens Keller applaudierte an der Seitenlinie immer wieder, mit dem Spiel seiner Mannschaft konnte er durchgehend zufrieden sein. Einzig ein Tor fehlte. Das änderte sich zum aus psychologischer Sicht günstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause. Nachdem Parensens Schussversuch abgeblockt wurde, schoss Skrzybski den Abpraller von der Strafraumgrenze direkt ins Tor. Die Führung war hochverdient, zuvor hatten Hedlund, Polter und Leistner beste Chancen vergeben.

Von 1860, das zuletzt aufsteigende Form zeigte, kam offensiv so gut wie nichts. Phasenweise verengte die Mannschaft sehr ordentlich die Räume, aber meist dauerte es nicht lange, ehe sich die Berliner wieder durch kombinierten. Das sah dann teilweise aus wie einem Lehrbuch für Kombinationsfußball entnommen. Vor dem 2:0 spielte Damir Kreilach den auf rechts startenden Polter genau in den Lauf. Polter drang in den Strafraum ein und legte quer auf den mitgelaufenen Hedlund, der nur noch den Ball über die Linie drücken musste. Kurz darauf hätte Hedlund das Ergebnis weiter ausbauen können, aber nach Zuspiel von Skrzybski scheiterte er frei vor dem Münchner Torwart Ortega.

Skrzybski und Polter verließen wenig später unter Standing Ovations das Feld. Ihre Mitspieler mühten sich zwar noch redlich um ein höheres Ergebnis, aber ohne die beiden gefährlichen Angreifer wollte Union kein weiterer Treffer gelingen.

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