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„Wir gehören da oben hin“, sagt Unions Trainer Jens Keller.
© dpa

1. FC Union Berlin: Immer weiter, ganz nach vorn

Beim 1. FC Union werden sie mutiger. Ein Platz unter den ersten Dreien soll es am Saisonende schon werden. Da würde ein Sieg gegen 1860 München helfen.

Mut sollte aus Sicht von Jens Keller zu den essentiellen Eigenschaften eines Fußballers gehören. Der Trainer des 1. FC Union Berlin lässt gern offensiv spielen, Risiko ist immer mit dabei. Auf dem Feld dürfen seine Spieler schon lange mutig sein. Neu ist, dass sie sich inzwischen auch verbal nicht mehr zurückhalten müssen. Nach zehn Punkten aus vier Rückrundenspielen preschten die Berliner erst in der Tabelle und in den vergangenen Tagen auch wortgewaltig nach vorne. Damir Kreilach sprach aus, was längst viele im und um den Verein herum denken. Platz vier am Ende wäre eine Enttäuschung, sagte der torgefährliche Mittelfeldspieler. Vierter würde bedeuten, dass Union raus wäre aus dem Aufstiegsrennen. Verteidiger Toni Leistner sieht das ähnlich, er hält seine Mannschaft gut genug für den zweiten Platz, der zum direkten Aufstieg in die Bundesliga reichen würde. Den hat aktuell Hannover 96 inne.

Nach vielen Wochen als Jäger hat sich für den Berliner Zweitligisten die Sichtweise geändert. Vor dem Heimspiel im Stadion an der Alten Försterei gegen 1860 München (18.30 Uhr) hat Union erstmalig etwas zu verlieren. Platz drei berechtigt immerhin noch zur Relegation gegen den Sechzehnten der Bundesliga. Ihn gilt es nun mindestens zu verteidigen. „Ich finde es besser, von oben aus agieren zu können anstatt als Jäger immer hinten dran zu sein“, sagt Trainer Keller. Sollen im Umfeld alle doch ruhig euphorisch sein, die gute Stimmung könne schließlich hilfreich sein in den kommenden Wochen. „Die Leute haben jetzt gesehen, dass wir so stark sind und da oben hingehören. Intern wollen wir diesen Platz auf jeden Fall verteidigen. Was sollen wir jetzt also noch erzählen“, sagt Keller.

Union ist in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen, vor allem im eigenen Stadion wurden die Gegner dominiert. Das Gleiche fordert Keller gegen die weiterhin vom Abstieg bedrohten Münchner. Auch, weil er wieder seiner eingespielten Stammelf vertrauen kann. Kapitän Felix Kroos kehrt nach abgesessener Sperre in die Mannschaft zurück. Dafür muss der in Karlsruhe überzeugende Eroll Zejnullahu wohl wieder auf die Bank.

Dass Union als Dritter erstes Ziel der Verfolger ist, findet Keller aus psychologischer Sicht hilfreich für die eigene Entwicklung. „Die Mannschaft muss nach den guten Ergebnissen lernen, eine Spitzenmannschaft zu sein. Dazu gehört auch, mit Drucksituationen umgehen zu können.“

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