Erling Haaland trifft vier Mal in einer Halbzeit: „Und dann hatte ich Flügel“
Erling Haaland zaubert sich durch das Berliner Olympiastadion und macht damit Borussia Dortmund gute Laune.
Lucien Favre fragte bei Erling Haaland lieber nochmal nach. Drei oder vier? Wie viele Tore waren es denn nun? Das Lächeln in den Gesichtern des Stürmers wie des Trainers verdeutlichte die gute Laune bei Borussia Dortmund nach dem 5:2-Sieg bei Hertha BSC, mit einer beeindruckenden zweiten Halbzeit und erstmals vier Haaland-Toren in einem Bundesliga-Spiel. „Es ist ein perfektes Jahr für mich. Ich werde alles geben und nicht aufhören“, sagte der Norweger am Samstagabend nach seiner Treffer-Show im Berliner Olympiastadion.
Auf dem Bezahlsender „Dazn" hatte Haaland zuvor auch ein wenig gewitzélt. Als der Norweger gefragt wurde, was er denn in der Pause getrunken habe, sagte er frec: „Ich habe einen Red Bull getrunken, der hat mit dann Flügel verliehen." Eine Anspielung auf seinen ehemaligen Arbeitgeber, Haaland war von Salzburg nach Dortmund und nicht zu RB Leipzig gewechselt in der Vorsaison. Oder vielleicht war es auch nur ein schräger Scherz eines jungen Mannes, der jetzt schon eine feste Größe im internationalen Fußball ist.
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Favre schien auch aus einem anderen Grund glücklich über den Torewirbel seines erst 20 Jahre alten Ausnahmeangreifers, der den einstigen Frankfurt Luka Jovic als jüngsten Viererpacker ablöste. Haaland nahm nämlich ein bisschen Aufmerksamkeit weg von Youssoufa Moukoko. Der Rekordjunge soll nach seinem Debüt für die Geschichtsbücher im Alter von 16 Jahren plus einem Tag von Favre besonderen Schutz erhalten.
„Da müssen wir aufpassen. Niemand hat ihn gesehen, niemand kennt ihn und alle sagen er wird sooo“, sagte der BVB-Coach am ZDF-Mikrofon und verdeutlichte mit seinen ausholenden Armen, wo die Reise für Moukoko hingehen könnte. Ganz weit nach oben. Auch Haaland findet Moukoko irre gut. „Ich würde es lieben, mit ihm zu spielen. Er ist das größte Talent in der Welt. Er hat eine tolle Karriere vor sich“, sagte der eine Jungstar über den noch jüngeren Jungstar.
Gemeinsam spielten sie noch nicht in der Bundesliga. Moukoko kam in der 85. Minute für Haaland. „Die Entscheidung ist heute gefallen. Und zwar zehn Minuten vor Schluss“, beteuerte Favre, dass die Einwechslung Moukokos eine spontane Idee war. Bei klarer Führung räumte der Schweizer aber auch gefahrlos ein Thema ab. Noch eine Woche Dauerdiskussion zum bevorstehenden Bundesliga-Debüt vor dem nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Köln hätte Moukoko sicher nicht gut getan.
Ein weiteres Thema schob Favre schnell beiseite. Bei nur noch einem Punkt Rückstand auf den FC Bayern München wollte er nicht über die wieder eingenommene Rolle als erster Verfolger reden. „Wir sprechen nicht darüber“, sagte der Borussen-Trainer. „Ich kenne die Tabelle. Es ist wichtig zu gewinnen.“ Mit Haaland und Moukoko sollte das in der Regel leicht fallen. (dpa/Tsp)