Leon Draisaitl: Unbezahlbar für das deutsche Eishockey
68 Millionen soll Leon Draisaitl in den nächsten acht Jahren bei den Edmonton Oilers verdienen. Der Vertrag ist auch ein Gewinn für den deutschen Sport. Ein Kommentar
Der deutsche Sport hat einige Weltstars hervorgebracht: Boris Becker, Steffi Graf, Michael Schumacher oder Dirk Nowitzki. Doch seit Mittwochabend gibt es einen Neuankömmling in der Riege der deutschen Global-Player im Sport: Eishockey-Spieler Leon Draisaitl. Spätestens seine Vertragsunterschrift unter einen Achtjahresvertrag über 68 Millionen Dollar bei den Edmonton Oilers in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL ist der Beleg für die Strahlkraft des gebürtigen Kölners.
Dabei mag man bei den bloßen Zahlen stutzen: Jeder Fußballspieler von Weltrang verdient mittlerweile mehr, sogar der sehr talentierte, aber noch nicht in der Basketball-Elite angekommene Dennis Schröder wird bei seinem NBA-Klub in Atlanta fürstlicher bezahlt.
Das teuerste Duo der US-Eishockey
Doch Draisaitls Deal wiegt schwerer. In der NHL, in der die Teams nur etwa siebzig Millionen Dollar für ihre Kader ausgeben können, steigt Draisaitl zu den Topverdienern auf. Mit seinem Teamkollegen Connor McDavid bildet er nicht nur das talentierteste, sondern auch eines der teuersten Duos im US-Eishockey – viele Titel werden von ihnen erwartet.
Die Wertschätzung hat sich Draisaitl schwer verdient. Im Vorjahr zählte er zu den besten Torschützen der Liga und überzeugte so letzte Zweifler. Hinter ihm liegt eine Entwicklung, die vor wenigen Jahren undenkbar schien. Wegen schwacher Leistungen war Draisaitl kurzzeitig von den Oilers aussortiert worden.
Der 21-Jährige ist also nicht nur Weltstar, sondern auch Vorbild. Er ist das Zugpferd, dass das deutsche Eishockey jahrelang vergeblich suchte – und damit unbezahlbar.
Hannes Hilbrecht