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Mesut Özil hat wegen eines Tweets Ärger mit seinem Verein Arsenal London.
© David Klein/CSM via ZUMA Wire/dpa

„Korane verbrannt, Moscheen geschlossen“: Tweet von Mesut Özil zur Uiguren-Verfolgung verärgert Arsenal

Unruhe um Mesut Özil: Der Fußballer setzt sich in einem Tweet für eine muslimische Volksgruppe in China ein. Sein Verein findet das gar nicht gut.

Der englische Premier-League-Klub FC Arsenal hat sich von einem Tweet seines Spielers Mesut Özil zur Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in China distanziert. Der Inhalt sei die persönliche Meinung von Özil schrieb der Klub auf dem chinesischen Mikroblogging-Dienst Weibo. Arsenal halte sich indes an das Prinzip, keine politischen Statements abzugeben.

Özil hatte in einem Tweet die muslimischen Staaten für ihre Zurückhaltung kritisiert. In türkischer Sprache bemängelte der Ex-Weltmeister das „Schweigen der muslimischen Brüder“, während das Thema von westlichen Regierungen und Medien aufgegriffen worden sei. "Korane werden verbrannt ... Moscheen werden geschlossen ... muslimische Schulen werden verboten ... religiöse Gelehrte werden einer nach dem anderen umgebracht ... Brüder werden gewaltsam in Lager gesperrt ...", schrieb Özil auf Türkisch auf seinem Twitter-Account.

Nach offiziell unbestätigten Schätzungen sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden, die China allerdings nur als Fortbildungszentren beschreibt. Uiguren sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus und Separatismus vor.

Wegen der Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren brachte das US-Repräsentantenhaus kürzlich einen Gesetzentwurf auf den Weg, der Sanktionen gegen hochrangige chinesische Regierungsvertreter ermöglichen soll. Auch die EU und die Türkei haben den Umgang mit den Uiguren in China zuletzt heftig kritisiert.

Die Reaktion von Arsenal könnte laut eines Berichts des „Guardian“ auch wirtschaftliche Interessen haben. Demnach sei der Club in China an einer Restaurantkette beteiligt. (AFP)

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