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Tuchel ist angesichts des engen Spielplans in der Premier League besorgt um seine Spieler.
© Klein/REUTERS

Corona-Fälle, keine Pause, wenig Wechsel: Tuchel „super besorgt“ über hohe Belastung

Der FC Chelsea hetzt durch einen dichten Spielplan in der Premier League. Thomas Tuchel kritisiert die Ligabosse scharf - und macht einem Lösungsvorschlag.

Nach dem großen Sieg machte Thomas Tuchel angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie seinen großen Sorgen um die Gesundheit der Spieler Luft. Wie zuvor seine deutschen Kollegen Jürgen Klopp und Ralf Rangnick forderte der Trainer des FC Chelsea nach dem 3:1 am Sonntagabend gegen Aston Villa auch in der Premier League fünf Auswechslungen. „Aus meiner Sicht brauchen wir unbedingt diese fünf Wechsel. Ich verstehe absolut nicht, warum wir die nicht haben. Das würde so sehr der Vorbeugung und dem Gesundheitsschutz der Spieler helfen“, sagte Tuchel.

Fast gleichlautend hatte sich zuvor schon Rangnick geäußert. „Ich denke, es wäre eine große Hilfe, fünf Wechselmöglichkeiten zu haben“, hatte der 63-Jährige unlängst gesagt. Der Interimstrainer des englischen Fußball-Rekordmeisters Manchester United erinnerte daran, dass diese Regel zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt worden ist. „Eineinhalb Jahre später haben wir eine vergleichbare Situation, und ich sehe keinen Grund, warum es nicht wieder so sein sollte“, befand Rangnick.

Seines Wissens sei die Premier League die einzige große Liga in Europa, die derzeit nur drei Auswechslungen erlaube. Jürgen Klopp vom FC Liverpool hatte zu Bedenken gegeben, dass fast jede Mannschaft schon Corona-Ausfälle und Covid-19-Erkrankungen zu verkraften gehabt habe. Die Situation sei nicht normal, sondern außergewöhnlich. „Und auf dieser Grundlage flehe ich diejenigen mit Macht an, etwas zu verändern“, sagte Klopp.

Erst am Montag vor Weihnachten hatten die Premier-League-Klubs bei einem Krisentreffen die Lage besprochen. Er sei nicht allein mit dem Wunsch nach fünf Wechseln, sagte Tuchel. „Aber wir haben offensichtlich keine Chance darauf“, meinte der Trainer des Champions-League-Siegers und ging die Verantwortlichen des Ligaverbandes direkt an: „Sie lassen uns die ganze Zeit spielen, auch wenn wir Covid haben. Wir haben neue Verletzte, und es wird nicht aufhören. Menschen am Grünen Tisch, in Büros, treffen diese Entscheidungen.“

Trotz des Sieges gegen Aston Villa überwiegt die Sorge

Das 3:1 bei Aston Villa am Sonntagabend war das achte Spiel für den Tabellendritten seit Monatsbeginn. Es sei „ein ganz großer Sieg“ gewesen, so Tuchel. „Wir kämpfen mit Verletzungen, wir kämpfen mit Corona. Wir spielen gegen Mannschaften, die verlegte Spiele hatten und viel Zeit hatten, sich auf diese Spiele vorzubereiten. Und wir spielen ein Spiel nach dem anderen“, beklagte er. Schon am Mittwoch müssen die Londoner gegen Brighton & Hove Albion wieder ran. „Nicht der Spielplan ist das Problem, sondern die verletzten und kranken Spieler sind es“, betonte Tuchel.

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Stürmer Romelu Lukaku, der den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 erzielt hatte, stand in der zweiten Halbzeit ebenso erstmals nach seiner Covid-19-Erkrankung auf dem Platz wie Callum Hudson-Odoi. „Vielleicht haben wir einen großen Fehler gemacht, die Spieler nach Corona und nur ein oder zwei Trainingseinheiten einzusetzen“, sagte Tuchel, „ich bin sehr beeindruckt von meinen Spielern, aber super besorgt.“ Die deutschen Nationalspieler Timo Werner und Kai Havertz fallen wegen Corona weiterhin aus. Am Boxing Day mussten zudem Thiago Silva und N'Golo Kante verletzt vom Platz. (dpa)

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