Borussia Dortmund schwächelt: Trainer Lucien Favre ist für die Lage verantwortlich
Dortmunds Trainer Lucien Favre muss nach der Niederlage bei Inter Mailand um seinen Job bangen. Das hat er sich selbst zuzuschreiben. Ein Kommentar.
Eigentlich lassen sich die Spieler von Borussia Dortmund von Betriebsausflügen in imposante Fußball-Prachtbauten wie das Stadion Guiseppe Meazza besonders inspirieren. Am Mittwochabend, beim 0:2 in der Champions League gegen Inter Mailand, war das Gegenteil der Fall. Entsprechend schlecht war die Stimmung bei den BVB-Verantwortlichen, bei Sportdirektor Michael Zorc oder Sebastian Kehl, dem Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.
Nur der Trainer war mit sich und seiner zaudernden Mannschaft im Reinen. Die Mannschaft habe gut gespielt, „es war klar, dass wir nicht zehn Großchancen gegen Inter haben werden“, sagte Lucien Favre: „Gegen so eine Mannschaft musst du Geduld haben.“ Das war eine eher exklusive Meinung.
Dortmund erspielte sich im ersten Durchgang zwar 55 Prozent Ballbesitz, doch das nutzt wenig, wenn das Spielgerät nur um die gefährliche Zone herumzirkuliert. Brandt, Hazard, Sancho, Hakimi – der BVB hatte einige Offensivkräfte auf dem Rasen, die durchaus Torgefahr entwickeln können. Aber ein gelernter Stürmer war nicht darunter, weil Paco Alcácer weiterhin mit Problemen an der Achillessehne ausfällt und sich zudem auch noch Kapitän Marco Reus mit einem grippalen Infekt abmeldete.
Wenn die beiden mit Abstand torgefährlichsten Spieler fehlen, ist das natürlich schwierig. Doch auf der anderen Seiten lässt die harmlose Vorstellung auch Favre und die Dortmunder Kaderplaner schlecht aussehen. Denn Favre hatte bei der Zusammenstellung des Kaders explizit auf die Verpflichtung eines weiteren Stürmers verzichtet.
So wird bekommt vor allem Favre selbst Probleme bei Borussia Dortmund. Der kapriziöse Schweizer ist vor dem Derby gegen Schalke am Samstag schwer angezählt. Dortmunds Chefs wollen Erfolge sehen - und konsequenten sowie zielstrebigen Fußball. Davon sind die Dortmunder Spieler derzeit weit entfernt. So verwundert es auch nicht, dass schon andere Trainerkandidaten gehandelt werden, die „Sport Bild“ etwa hat José Mourinho ins Spiel gebracht. Auf jeden Fall wäre es keine Überraschung, wenn Favre sich nicht mehr lange als Trainer in Dortmund halten kann – und dafür ist er selbst mitverantwortlich.