Borussia Dortmund ist zu harmlos: Lucien Favre redet sich die Leistung gegen Inter schön
Trotz eines ideenloses Auftritts bei Inter Mailand gibt sich Dortmunds Trainer positiv. Doch es wird schon ein prominenter Nachfolger für ihn gehandelt.
Borussia Dortmund geht angeschlagen in das Revierderby am Samstag beim FC Schalke. Nach dem 0:2 (0:1) bei Inter Mailand im dritten Champions-League-Spiel rutschte der Revierclub in der Gruppe F vom ersten auf den dritten Platz ab und muss um den Einzug in das Achtelfinale bangen.
Nur ein Sieg beim Erzrivalen aus Gelsenkirchen dürfte helfen, die schlechte Stimmung zu vertreiben. „Wir wissen, was dieses Spiel für uns bedeutet und welche Möglichkeiten es für uns birgt - sowohl in der Tabelle als auch für die Emotionen im Umfeld. Wir brauchen jetzt diesen Push“, sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl.
Alle Hoffnungen, dass bereits das umjubelte 1:0 über Mönchengladbach am vergangenen Samstag nach zuvor drei Remis in der Bundesliga für eine Trendwende gesorgt haben könnte, erwiesen sich in Mailand als Wunschdenken. Mit gnadenloser Kaltschnäuzigkeit zwangen die eigentlich über weite Strecken ähnlich harmlosen Italiener den BVB dank der Tore von Lautaro Martínez und Antonio Candreva in die Knie. „Das war ein Spiel, das man nicht unbedingt verlieren muss. Inter war deutlich effektiver als wir“, klagte Sportdirektor Michael Zorc.
Um nicht für zusätzliche Unruhe zu sorgen, redete Favre den schwachen Auftritt in Mailand schön. „Ich denke, wir haben ganz okay gespielt. In der ersten Halbzeit waren wir sehr stabil“, befand der Schweizer Fußballtrainer zur Verwunderung mancher Zuhörer. Tritt sein Team am Samstag im Derby jedoch ähnlich mutlos auf wie am Mittwoch in Mailand, drohen weitere Schlagzeilen über das angebliche Interesse des BVB an anderen Trainern wie José Mourinho. Über diese Personalie hatte die „Sport Bild“ mit Verweis auf die Kontakte von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zum portugiesischen Star-Coach berichtet.
Das Dementi der Borussia fiel deutlich aus. „Diese Gerüchte um Mourinho entbehren jeder Substanz. Wir führen keine Trainerdiskussion und sind froh, Lucien Favre zu haben“, sagte Zorc bei Sky bereits vor der Partie. Und auch der ehemalige BVB-Profi Kehl zeigte sich verwundert: „Wir haben schon sehr gestaunt, als wir das gelesen haben.“ (dpa)