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Ganz cool: Martin Hermannsson steht mit Alba Berlin vor dem Einzug ins Play-off-Halbfinale.
© Jörg Carstensen/dpa

Alba Berlin nach dem Play-off-Sieg in Ulm: Tolle Ausgangslage dank coolem Hermannsson

Mit dem zweiten Sieg steht Alba Berlin vor dem Einzug ins Play-off-Halbfinale. Der starke Martin Hermannsson und seine Kollegen bleiben ruhig.

Die Halle proppenvoll, Orange über Orange in jeder Ecke und ein Publikum, das das ersehnte erste Play-off-Heimspiel mit einem Geräuschpegel am Anschlag feiert. Das kann schon mal Eindruck machen. Bei den Spielern von Alba Berlin war davon am Dienstagabend in Ulm jedoch wenig zu merken, mit viel Ruhe sicherte sich Berlins Basketball-Bundesligist den zweiten Sieg in der Viertelfinalserie. Und auch nach dem Spiel blieben die Berliner am Boden. „Die Serie ist erst dann vorbei, wenn ein Team drei Spiele gewonnen hat“, sagte Coach Aito Garcia Reneses. „Bis dahin spielen wir weiter.“

Ruhe ist auch eine dieser Eigenschaften, die Martin Hermannsson wie kaum ein Zweiter in Albas Team ausstrahlt. Gemeinsam mit seinem Spielmacher-Kollegen Derrick Walton, der nach seiner starken Leistung im ersten Spiel der Serie nun mit neun Punkten und neun Assists an einem weiteren Double-Double kratzte, hatte der 24-Jährige in Abwesenheit des weiterhin verletzt fehlenden Peyton Siva die Partie weitgehend unter Kontrolle gehalten.

Nur zweimal ließen sich die Berliner gegen die in dieser Saison ziemlich flinken Ulmer um ihren Steal-König Javonte Green den Ball klauen. In der aufgeladenen Atmosphäre bewahrten die Berliner gegen die Schwaben einen kühlen Kopf. „Es war ein wirklich hartes Spiel“, sagte Hermannsson im Anschluss bei „Magentasport“. „Man spürt wirklich den Unterschied, wie viel Energie sie haben, wenn sie zuhause spielen – und wie sie im ersten Spiel bei uns gespielt haben.“

Doch Energie ist im Basketball nicht alles. Ulm spielte inkonstant und launisch, die Abstimmungsschwierigkeiten in der Verteidigung nutzte besonders Hermannsson mit seinem unvergleichlichen Gespür für den Sekundenbruchteil des freien Wurfs oder offenen Passwegs eiskalt aus. Am Ende hatte er 23 Punkte erzielt und dazu noch sieben Assists für seine Mitspieler aufgelegt.

Es sieht gut aus für Alba Berlin

Erst seit zwei Wochen ist der isländische Nationalspieler zurück im Team, nachdem er aus der Eurocup-Finalserie eine Oberschenkelverletzung davongetragen hatte. Alba nutzte die Zeit vor dem Play-off-Start, um Hermannsson zuerst richtig fit zu machen und ihn in den letzten drei Hauptrundenspielen langsam wieder in den Rhythmus kommen zu lassen. „Ich konnte viel an meinem Wurf, meinem Ballhandling und im Kraftraum arbeiten“, sagt er. Und das zahlt sich nun aus: „Ich hatte dadurch die Möglichkeit, mal was anderes zu machen und mit dem Kopf auch ein bisschen vom Basketball wegzukommen. Dadurch fühle ich mich jetzt sehr frisch.“

Nur ein Sieg fehlt den Berlinern nun noch, um ins Halbfinale einzuziehen. Dort würde voraussichtlich Oldenburg warten, die Niedersachsen schlugen am Dienstag Bonn ebenfalls zum zweiten Mal in der Serie. Ganz so weit ist es aber noch nicht: Am Sonntag (15 Uhr) müssen die Berliner in der Arena am Ostbahnhof erst noch einmal mit den angeschlagenen Ulmern fertigwerden. „Sie stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand und haben nichts mehr zu verlieren“, sagt Hermannsson. „Sie werden jetzt alles geben, da müssen wir zuhause mit unseren Fans dagegenhalten.“ Was ihm bei aller Ruhe und Abgeklärtheit also gefallen würde: Eine proppenvolle Halle, Gelb über Blau in jeder Ecke und ein Publikum, das das zweite Play-off-Heimspiel mit einem Geräuschpegel am Anschlag feiert.

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