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Tolga Cigerci trainiert wieder bei Hertha wieder mit der Mannschaft.
© Imago/Michael Schulz

Hertha BSC: Tolga Cigerci und Änis Ben-Hatira zurück im Training

Der Zeh hält - Tolga Cigerci trainiert bei Hertha BSC wieder mit den Teamkollegen. Jetzt allerdings ist Geduld gefragt. Eine schnelle Rückkehr in den Kader ist ähnlich wie bei Änis Ben-Hatira eher nicht zu erwarten.

Hertha BSC steht in der Tabelle der Fußball-Bundesliga ziemlich weit unten, aber das heißt natürlich nicht, dass die Berliner nicht auch nach dem Höchsten streben. Am Mittwochvormittag, beim Torschusstraining mit der Offensivreihe, hat Co-Trainer Rainer Widmayer seine Spieler angehalten, sich ein Beispiel am VfL Wolfsburg zu nehmen. Sie sollten die Bälle von außen nicht hoch in den Strafraum flanken, sondern möglichst flach und scharf in die Mitte spielen, „ein bisschen debruynemäßig“, wie Widmayer das ausdrückte. Der Erste, dem ein Zuspiel gelang, wie es auch der Wolfsburger Kevin de Bruyne kaum besser hinbekommen hätte, war Tolga Cigerci. „Diese Bälle sind gut“, schwärmte Widmayer. „Das kannst du genauso wie der.“

Auf solche Komplimente hat der frühere Wolfsburger Tolga Cigerci lange verzichten müssen. Vor ziemlich genau zehn Monaten, am 32. Spieltag der vorigen Saison, hat er zum letzten Mal für Hertha BSC in der Bundesliga gespielt, am Mittwoch konnte der 22-Jährige zum ersten Mal wieder am Mannschaftstraining der Berliner teilnehmen – genauso wie Änis Ben-Hatira, der seit dem Ende der Hinrunde ausgefallen war. „Das war wirklich die schlimmste Zeit, die ich in meiner Karriere erlebt habe“, sagte Cigerci über seine ungewöhnlich lange Zwangspause. Eine hartnäckige Zehenverletzung hat den Deutsch-Türken in seinem Bewegungsdrang komplett ausgebremst. Immer wieder hatte Cigerci einen Comeback-Versuch gestartet, immer wieder kehrten anschließend die Schmerzen zurück.

Umso wichtiger war für ihn nach der ersten Trainingseinheit mit den Kollegen die Erkenntnis: „Der Zeh hält.“ Schmerzen verspürte Cigerci allenfalls in der Lunge – von der ungewohnten Belastung im Training. Aber das sollte mittelfristig kein größeres Problem mehr darstellen. „Ich brauche nicht lange“, sagte der Mittelfeldspieler. „Ich will der Mannschaft auf jeden Fall in dieser Saison noch helfen.“

Cigerci hat Hertha zehn Monate wegen einer Zehenverletzung gefehlt

Trotzdem wäre es hochgradig unseriös, schon jetzt einen konkreten Termin für ein Comeback zu benennen. Das ist bei Ben-Hatira nicht anders. Auch wenn Hertha die Qualitäten beider Spieler im Moment schmerzlich vermisst, die strategischen Fähigkeiten von Cigerci im Mittelfeld ebenso wie Ben-Hatiras offensive Möglichkeiten im Eins-gegen-eins und seinen Zug zum Tor. „Beide sind sehr wichtig“, sagt Cheftrainer Pal Dardai. „Am liebsten würde ich sofort mit ihnen planen, aber der eine hat zehn Monate gefehlt, der andere zwei.“

Mit anderen Worten: An eine schnelle Rückkehr ist nicht zu denken. Beide Spielen brauchen erst die nötige Wettkampffitness, den Spielrhythmus – und auch echtes Zutrauen in ihren Körper. Cigerci will alles „langsam und vorsichtig“ angehen. Es bringt nichts, die Dinge zu überstürzen – das immerhin hat Tolga Cigerci in den vergangenen Monaten gelernt. „Ich habe schon lange Geduld bewiesen“, sagt er. „Da kommt es auf ein paar Wochen mehr auch nicht an.“

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