Rio der Janeiro 2016: Superbakterium im olympischen Segelrevier
Das Wasser vor Rio de Janeiro ist stark verschmutzt. Jetzt haben Forscher im Segelrevier für die Olympischen Spiele 2016 gefährliche Antibiotika-resistente Bakterien entdeckt.
In der Nähe des olympischen Segelreviers am Zuckerhut haben Biologen in Wasserproben Antibiotika-resistente Bakterien gefunden. Es handele sich um ein „Superbakterium“, das „KPC-Enzyme“ produziere, die verschiedene Antibiotika unwirksam machten. Normalerweise seien diese Enzyme eher in Krankenhäusern anzutreffen, teilten das Oswaldo-Cruz-Institut am Dienstag in Rio mit. Die Wasserproben wurden dem Fluss „Rio Carioca“ entnommen, der am Strand von Flamengo in die Guanabara-Bucht mündet, wo 2016 die Segelwettbewerbe ausgetragen werden.
Die Bucht gerät immer wieder wegen der starken Verschmutzung in die Schlagzeilen. Der Großteil der Abwässer der Millionenmetropole Rio werden in die Bucht geleitet. Das Wasser am Strand von Flamengo gilt als besonders verschmutzt. Es bestehe das Risiko, sich beim Baden Krankheiten zuzuziehen, die dann möglicherweise nur mit stärkeren Antibiotika behandelt werden könnten, warnten die Forscher.
Zwar seien bislang keine Vorfälle in den untersuchten Gegenden registriert worden. „Dennoch haben wir die Untersuchungsergebnisse den zuständigen Behörden weitergeleitet, die entsprechende Maßnahmen abwägen können, sagte die Mikrobiologin Ana Paula D'Alincourt Carvalho Assef. (dpa)