zum Hauptinhalt
Vor dem großen Schlag? Jan-Lennard Struff in Aktion. In Wimbledon trifft er auf Tennis-Legende Roger Federer.
© Steven Paston/dpa

Wimbledon: Struff fordert Federer heraus

Der Sauerländer Tennisspieler trifft schon zum dritten Mal auf die Legende Federer.

Jan-Lennard Struff lässt keine Zweifel. Nicht an seinem sehnlichen Wunsch, am Freitag gegen Tennis-Star Roger Federer unbedingt auf dem Centre Court von Wimbledon spielen zu wollen. Einem der berühmtesten Plätze, den seine Sportart zu bieten hat. Und nicht an seiner Vorfreude auf seine erste Drittrundenbegegnung bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Gegen den achtmaligen Wimbledonsieger, gegen den Champion auf Rasen. „Wir reden darüber, gegen Federer zu spielen, den größten Spieler aller Zeiten“, sagt er, die Baseballmütze verkehrt herum auf dem Kopf, und wirkt, als ob er es selbst noch sacken lassen müsse: „Gegen Federer zu spielen, das klingt gut.“ Stoisch spricht er, ruhig. Seine Worte verraten seine Emotionen, seine Stimme vermittelt sie nicht. Der stille Sauerländer aus der zweiten deutschen Reihe im Männer-Tennis wird am Freitag im Fokus stehen.

Von den Fakten her wird es ein ungleiches Duell um den Einzug ins Achtelfinale. Hier der 28-jährige Warsteiner, Nummer 64 der Welt, ohne Titel auf der ATP-Tour. Da der 36-jährige Baseler, ein Weltstar mit 20 Grand-Slam-Titeln und insgesamt 98 Turniersiegen. Warum er insbesondere auf Rasen so erfolgreich sei, wisse er nicht, sagte Federer. Vielleicht sei es sein Slice, seine Beinarbeit, seine Variation im Aufschlag und dass er mehr schnelle Punkte gewinne. Struff ist kein ausgewiesener Rasenspezialist. Die Schlägerkunst hat er im Warsteiner Tennispark erlernt, Vater Dieter und Mutter Martina sind Tennislehrer. Sein Idol ist ein früherer Weltklassespieler aus den USA, Pete Sampras. Im Fußball ist er Fan von Borussia Dortmund.

Gerade eben hatte er sein zweites Fünf-Satz-Match nacheinander gewonnen, nachdem er auch in Runde eins gegen Leonardo Mayer aus Argentinien über die volle Distanz ging. Auch gegen den Kroaten Ivo Karlovic drehte er am Mittwochabend ein 0:2 nach Sätzen. „Ich habe mir gesagt, hey, das habe ich am Montag schon geschafft, mach weiter“, sagt er. Zweimal stand der 1,96 Meter große Rechtshänder schon Federer gegenüber, in diesem Jahr bei den Australian Open, vor zwei Jahren in Halle auf Gras. Ein Satzgewinn gelang ihm nicht. dpa

Zur Startseite