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Hört her! Coach Kovacevic gewann mit Spandau am Mittwoch gegen Eger.
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Wasserball: Spandau 04 überrascht in Europa

Die Wasserfreunde Spandau 04 gewinnen in der Champions League bereits ihr viertes Spiel - und träumen jetzt vom Viertelfinale.

Ein Hauch der erfolgreichen Achtziger Jahre lag am Mittwochabend in der Schwimmhalle Schöneberg in der Luft. Seinerzeit dominierten die Wasserfreunde Spandau 04 nicht nur die deutsche Liga, sondern waren mit vier Titeln im Europapokal der Landesmeister auch eines der Topteams des Kontinents. Momentan schickt sich der deutsche Wasserball-Rekordmeister an, diese erfolgreiche Zeit wiederzubeleben. In der Champions League haben die Spandauer bisher vier von fünf Spielen gewonnen. Am Mittwoch gab es einen 10:9 Erfolg gegen den ungarischen Spitzenklub ZF Eger.

Dabei spielt die Berliner Mannschaft in einer sehr schweren Gruppe: Alleine die als Endrunden-Gastgeber automatisch fürs Viertelfinale qualifizierte Mannschaft Pro Recco aus Italien kann auf acht Titel und sechs weitere Finalteilnahmen in der Champions League zurückblicken. Zusammen mit dem ligurischen Rekordsieger und dem Vorjahres-Champion Szolnok, den die Wasserfreunde ebenfalls zuhause mit 10:9 schlagen konnten, teilen sich die Spandauer punktgleich die Tabellenführung. Einzig wegen des schlechteren Torverhältnisses nimmt das Team um den international erfahrenen Trainer Petar Kovacevic – ein geborener Montenegriner mit französischem Pass – derzeit den dritten Platz ein.

Bisher sind erst fünf von 14 Spielen in der Hauptrunde absolviert

Zurückzuführen sei der aktuelle Erfolg des deutschen Serienmeisters vor allem auf „harte Arbeit, einen sehr guten Trainer und die gute Aufstellung der Mannschaft“, sagt Jung-Nationalspieler Ben Reibel, Sohn des deutschen Olympiateilnehmers und Wasserball-Legende Guido Reibel. Und er ist auch auch optimistisch, was die kommenden Spiele angeht: „Natürlich will man jedes Spiel gewinnen. Und wir haben durch die Siege gegen die ungarischen Topteams gezeigt, dass wir jeden schlagen können, vor allem zu Hause.“

Teammanager Peter Röhle drückt sich etwas vorsichtiger aus und erinnert daran, dass erst fünf von 14 Spielen in der Gruppenphase gespielt seien, gab aber das Ziel Viertelfinale aus, das nun „nicht mehr nur ein Traum“ sei. Auch er lobte den Zusammenhalt in der Mannschaft sowie die Arbeit des ehemaligen französischen Nationalcoachs Kovacevic und betonte, dass es sich um „keinen Zufallserfolg“ handele.

Dabei sei der Beginn der Saison durch die anfänglichen Schwierigkeiten um die Freistellung von Sportsoldaten und durch die Verletzungen der Spieler Maurice Jüngling und Mateo Cuk durchaus nicht einfach gewesen. Umso mehr überraschen die Leistungen in der Champions League, in der die Wasserfreunde am 13. Januar ihr nächstes Spiel gegen Steaua Bukarest in der rumänischen Hauptstadt bestreiten.

Sebastian Rauball

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