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Foto: Soeren Stache/dpa
© dpa

Hertha BSC vor Heimspiel gegen Freiburg: Sieg oder Abstiegskampf

Nach zwei Spielen ohne Sieg stehen die Berliner gegen Freiburg unter Druck. Für den Sieg sollen gesunde Spieler und ein neuer Rasen sorgen.

Das Prinzip Nachbarschaft hat in der jüngeren Vergangenheit einen Wandel durchlaufen. Nachbarn sind immer seltener die netten Leute von nebenan, die einem im Urlaub die Blumen gießen. Nachbarn sind die, die einem nachts um zwei die Polizei auf den Hals hetzen, weil die Musik zu laut ist. „Der beste Nachbar bleibt der, den man von Weitem grüßt“, heißt ein geflügeltes Wort aus England. Im Grunde gilt das auch, wenn Hertha BSC am Samstagnachmittag im Olympiastadion auf den Tabellennachbarn SC Freiburg trifft. Im konkreten Fall jedenfalls steht den Berlinern nicht unbedingt der Sinn nach Annäherung.

Zwei Punkte liegt Hertha als Elfter vor dem Zwölften, dem Sportclub aus Freiburg. Mit einem Auswärtssieg würden die Freiburger also in der Tabelle an den Berlinern vorbeiziehen. Aus zwei Punkten Abstand nach hinten würden für Hertha einer nach vorne. Und nicht nur das. Wenn es ganz blöd läuft, könnte der Vorsprung auf den Relegationsplatz am Wochenende auf drei Punkte zusammenschrumpfen.

"Ich will nicht darüber reden, was passiert, wenn wir verlieren"

Wäre, könnte, Fahrradkette. Mit solchen Überlegungen beschäftigt sich Pal Dardai, der Trainer der Berliner, gar nicht erst. „Die Mannschaft steht ein bisschen unter Druck“, sagt er. „Aber ich will nicht darüber reden, was passiert, wenn wir verlieren.“

Gegen Freiburg haben die Berliner zwar nur eins der jüngsten fünf Heimspiele gewonnen, trotzdem haben mögliche Schreckensszenarien in der Vorbereitung keine Rolle gespielt. Schon am Sonntag, am Tag nach der 0:1-Niederlage seines Teams gegen Schalke 04, prophezeite Dardai voller Überzeugung: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch mal zu Hause verlieren. Ich kenne meine Mannschaft. Die ist gut genug.“ Die Eindrücke der Trainingswoche lieferten dem Ungarn keinen Anlass, diese Meinung in irgendeiner Weise zu revidieren.

Fast alle Spieler sind gesund

Die Personalsituation ist so entspannt wie noch nie in dieser Saison. Nur Palko Dardai, der Sohn des Trainers, fehlt verletzt (Muskelfaserriss), sonst stehen alle Spieler zur Verfügung, auch Vladimir Darida, der zuletzt wegen einer Nagelbettentzündung pausieren musste. Zudem hat die Mannschaft in ähnlichen Situationen gesunde Reaktionskräfte bewiesen. Immer wenn es kritisch zu werden drohte, war sie in der Lage, sich zu straffen und ihre Qualität auf den Rasen zu bringen. Die beiden letzten Heimsiege (gegen den HSV und Hannover 96) gelangen Hertha, als es bei einer Niederlage nach unten eng hätte werden können. So aber hat das Team stets ausreichenden Abstand zu den Abstiegsrängen gehalten. „Momentan sind wir langweilig“, sagt Dardai, „nicht gut, nicht schlecht.“

Dass im Olympiastadion ein neuer Rasen liegt, auf dem die Spieler am Donnerstag zur Probe trainiert haben, sieht der Ungar als deutlichen Vorteil. So kann Hertha wieder Hertha sein, mit dem Ball spielen statt immer nur gegen ihn. Schon am Sonntag hat Pal Dardai gesagt: „Eine gute Trainingswoche – und wir werden gewinnen.“

Es ist eine gute Trainingswoche geworden.

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