Volleyball: Siebter Sieg in Folge für die BR Volleys
Die BR Volleys haben auch den TSV Herrsching besiegt. Doch die Berliner hatten in heimischer Halle mehr Probleme als erwartet.
Tsimafei Zhukouski verdiente sich eine sehr spezielle, inoffizielle Ehrung. Während der kleinen Pausen zwischen den Ballwechseln war der Zuspieler der BR Volleys der mit Abstand aktivste Spieler seiner Mannschaft. Der Kroate redete viel mit seinen Teamkollegen, klatschte sich extra oft mit ihnen ab und gab natürlich auch ständig versteckte Zeichen mit seinen Fingern.
Zhukouski stand am Mittwochabend in der Max-Schmeling-Halle gegen den TSV Herrsching zum ersten Mal seit der Niederlage gegen Friedrichshafen im Pokalfinale Ende Januar wieder in der Startaufstellung. Seitdem hatte stets Sebastian Kühner auf der Position des Zuspielers begonnen. Doch Kühner hatte sich am Dienstag im Training eine Bauchmuskelzerrung zugezogen und fällt mindestens drei Wochen aus. Zhukouski, der sich zuletzt mit Rückenproblemen herumgeplagt hatte, rückte in die Anfangsformation. Mit seinem großen Engagement in den Pausen versuchte sich der 27-Jährige zusätzliche Sicherheit zu holen – die konnte er oft auch ausspielen. Allerdings hatte er wie alle seine Teamkollegen auch schwache Phasen.
Mehr Probleme als erwartet
Die Volleys mühten sich schließlich gegen Herrsching zum 3:1 (25:18, 18:25, 25:16, 25:19). Es war der siebte Pflichtspielsieg nacheinander. Damit haben die Berliner nach Punkten wieder mit Tabellenführer Friedrichshafen gleichgezogen. Vor 2635 Zuschauern bereitete der Gegner aus Bayern den Volleys aber mehr Probleme als erwartet. „Ich habe heute die ganze Zeit überlegt, wer eigentlich Normalform hat“, sagte Manager Kaweh Niroomand.
Die Herrschinger boten am Mittwochabend beste Unterhaltung – und das nicht nur mit ihren Lederhosen-Trikots. Immer wenn ihnen ein Ass gelang, führten sie einen Aloha-Jubel auf. Sie streckten ihre Arme nach oben und ließen die Hüften kreisen wie Tänzerinnen auf Hawaii. Im ersten Satz hielten die Gäste bis zum 15:15 mit. Danach konnten sich die Berliner aber absetzen und gewannen mit 25:18. Im nächsten Durchgang kam die Mannschaft von Trainer Roberto Serniotti allerdings völlig aus dem Tritt. Sie schwächelte in der Annahme, zudem ließ die Wucht im Angriff und bei den Aufschlägen nach. Herrsching nutzte das aus und holte sich mit 25:18 den Satzausgleich.
Doch die Berliner berappelten sich wieder, agierten entschlossener und gewannen mit dem Ende des zweiten Durchgangs eingewechselten Wouter ter Maat für Paul Carroll den dritten (25:16) und vierten Satz (25:19). So war dann auch Zhukouski zufrieden. „Zwischendurch war unsere Leistung schrecklich. Aber wir haben uns zurückgekämpft“, sagte er. „Und auch ich werde mich noch zu 100 Prozent zurückkämpfen.“