Leichtathletik-WM: Siebenkämpferin Carolin Schäfer gewinnt Silber
Erste Medaille für die deutschen Leichtathleten bei der WM in London: Carolin Schäfer wird im Siebenkampf Zweite. Kugelstoßer David Storl enttäuscht hingegen.
Die Olympia-Fünfte Carolin Schäfer aus Frankfurt hat bei der Leichtathletik-WM in London die Silbermedaille im Siebenkampf gewonnen. Es ist zugleich das erste Edelmetall für Deutschland bei den Titelkämpfen. Mit 6696 Punkten musste sie am Sonntag nur Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien den Vortritt lassen, die mit 6784 Punkten Platz eins eroberte. Dritte wurde die niederländische Europameisterin Anouk Vetter mit 6636 Zähler. „Es ist unglaublich schön, ein absoluter Moment zum genießen“, sagte Schäfer. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen.“ Claudia Salman-Rath (Frankfurt) erreichte Rang acht und 6362 Punkte.
Zuvor war Lisa Ryzih im Stabhochsprung Fünfte mit übersprungenen 4,65 Meter geworden. Weltmeisterin wurde Ekaterini Stefanidi aus Griechenland, die 4,91 Meter meisterte und damit auch in ihrem achten Wettkampf der Saison unbezwungen blieb.
Gina Lückenkemper, die über die 100 Meter im Vorlauf noch 10,95 Sekunden gelaufen war, scheiterte im Halbfinale und verpasste den Endlauf der besten acht Sprinterinnen. Dennoch war die 20-Jährige mit ihrer Leistung in London zufrieden: „Ich hatte ja gestern schon erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Alles andere wäre Zugabe gewesen.“ Den WM-Titel holte sich am späten Abend Tori Bowie aus den USA in 10,85 Sekunden.
Komplett unglücklich war David Storl. Der zweifache Kugelstoß-Weltmeister kam nur auf 20,80 Meter und schied als Zehnter schon nach drei Durchgängen des Finales aus. Gold ging an den Neuseeländer Tomas Walsh mit 22,03 Metern. „Es war kein mentales, sondern ein technisches Problem - es war mein drittschlechtester Wettkampf in diesem Jahr“, sagte Storl und fügte hinzu: „Das darf bei einer WM nicht passieren.“ (Tsp/dpa)