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Richtig wichtig. Sebastian Langkamp ist Führungsspieler bei Hertha.
© Stache, dpa

Hertha BSC vor dem Spiel gegen Gladbach: Sebastian Langkamp: Der Stabilisator

Wenn am Sonntag Borussia Mönchengladbach ins Olympiastadion kommt, wird Sebastian Langkamp die Abwehr der Berliner lenken, wie er das seit Ende Februar tut - und damit einen großen Anteil am Aufschwung unter Pal Dardai hat.

Sebastian Langkamp ist ein kontrollierter Typ. Was sich vor allem in der Arbeit ganz gut macht. Sebastian Langkamp ist Fußballprofi bei Hertha BSC und dort als Innenverteidiger dafür zuständig, Schlimmeres zu verhindern. Dass Hertha BSC überhaupt noch berechtigte Hoffnung darauf hat, auch in der kommenden Saison in der Bundesliga zu spielen, hat wiederum viel mit dem 27–Jährigen zu tun. Wenn am Sonntag Borussia Mönchengladbach (17.30 Uhr) zum Heimspiel ins Olympiastadion kommt, wird Langkamp die Abwehr lenken, wie er das seit Ende Februar tut.

Während der 1,90 Meter große Abwehrspieler verletzungsbedingt fast die komplette Hinrunde ausfiel, in der Hertha abenteuerlich naive wie viele Gegentore schlucken musste, ist mit seiner Rückkehr wieder Stabilität und Sicherheit zurückgekommen. Dabei fällt sein Comeback ziemlich zeitgleich mit dem Trainerwechsel von Jos Luhukay auf Pal Dardai. Was Luhukay letztlich nicht mehr schaffte, ist unter Dardai gelungen. Der Trainer fand rasch eine feste Formation und diese dann Halt und Überzeugung. Durch Ergebnisse. Seit der Ungar vor elf Spielen das Traineramt übernommen hat, kassierte seine Mannschaft nur acht Gegentore.

Auch Luhukay hatte seinerzeit die Rückkehr seines Abwehrchefs herbeigesehnt, der kam dann auch zurück, doch es stimmte in der Mannschaft schon nicht mehr. Dann sah Langkamp im zweiten Rückrundenspiel Gelb-Rot. Luhukay verlor danach seine Anstellung in Berlin und Langkamp seinen Platz in der Startelf. Erst als er Pal Dardai im Training überzeugen konnte, rückte er am 23. Spieltag wieder ins Defensivzentrum. Mit dem 1:0-Sieg über Augsburg ging es mit Hertha bergauf. Heute sagt Dardai über Langkamp: „Er hat eine sehr gute Ausstrahlung. Er versteht, wie unser Spielsystem aussieht.“ Langkamp sei inzwischen „ein Führungsspieler“, der sich „bei der Spielauslösung“ aber noch verbessern könne.

Klassenerhalt noch nicht gesichert

Gegen den Tabellendritten aus Gladbach erwartet Hertha wieder eine schwierige Aufgabe. „Vorteile gibt es für keinen, beide Teams stehen unter Druck“, sagt Langkamp. Hertha hat auf den Relegationsplatz noch sechs Punkte Vorsprung, die Konkurrenz in der Abstiegszone konnte zuletzt aber ein bisschen Boden gutmachen. Allerdings müssen auch die Gladbacher unbedingt punkten, die die direkte Qualifikation für die Champions League anstreben.

Die Berliner wissen, dass sie es in diesen Tagen mit anspruchsvollen Gegnern zu tun haben. Nächstes Wochenende müssen sie zum Pokalfinalisten Borussia Dortmund. Dann kommt Frankfurt zum Heimspiel und sie reisen zum Finale der Spielzeit zur TSG Hoffenheim. „Wir waren uns doch bewusst, dass schwere Wochen kommen“, sagt Langkamp. „Aber es ist nicht so, dass wir uns nichts ausrechnen.“

Gerade in Heimspielen sieht Dardai die besten Chancen, die nötigen Punkte zum sicheren Klassenerhalt holen zu können. Das Spiel gegen Gladbach ist die vorletzte Gelegenheit. „Wir sind inzwischen taktisch sehr diszipliniert“, sagt Langkamp, der zu den fünf zweikampfstärksten Abwehrspielern der Liga zählt. Langkamp winkt bescheiden ab und verweist auf die Leistung des Kollektivs. „Die Mannschaft macht es mir leichter. Wir kriegen jetzt immer schneller mehr Leute hinter den Ball, davon profitieren wir.“

Alle würde schneller in die Zweikämpfe kommen, es werde gut gedoppelt und so der Gegner oft auf die Seiten abgedrängt, von wo – statistisch erwiesen – weniger Gefahr für das eigene Tor erwächst. So kommen wenige heikle Momente im eigenen letzten Drittel auf, und wenn doch, „dann muss das Zweikampfverhalten in der Box stimmen“, sagt Langkamp. Nicht übereifrig, sondern immer schön kontrolliert.

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