Basketball-EM: Schröder und Co. sind dem Achtelfinale nah
Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die deutschen Basketballer veredeln ihren EM-Start und bezwingen die starken Georgier. Dennis Schröder glänzt erneut.
Mit großer Nervenstärke und einem erneut starken Dennis Schröder haben die deutschen Basketballer auch ihr zweites EM-Spiel gewonnen und sind auf Kurs Achtelfinale. In einem hitzigen Duell setzte sich das Team von Bundestrainer Chris Fleming am Samstag in Tel Aviv mit 67:57 (41:36) gegen Georgien durch. Wie schon bei seinem 32-Punkte-Rekordauftritt beim Auftaktsieg gegen die Ukraine glänzte NBA-Jungstar Schröder mit 23 Zählern als bester Werfer.
„Zweites Spiel, zweiter Sieg: Wie sind voll im Lot. Jetzt haben wir drei Matchbälle. Istanbul ist schon mal ein bisschen in Reichweite“, sagte Verbandschef Ingo Weiss und lobte. „Sie haben in der Defense gekämpft wie Löwen um ihr Baby.“
Nach drei engen Vierteln setzte sich das deutsche Team im Schlussabschnitt mit einem 12:2-Lauf entscheidend ab, Kapitän Robin Benzing (11 Zähler) traf zwei wichtige Dreier. Bei der kompakten Teamleistung punkteten elf der zwölf deutschen Spieler. Damit könnte die Auswahl den Sprung in die nächste Runde womöglich schon am Sonntag gegen Israel (20.30 Uhr/Telekom Sport) perfekt machen. Die besten vier Teams der Sechsergruppe erreichen die K.o.-Phase in Istanbul.
Wie schon beim 75:63 gegen Ukraine erwischte das deutsche Team keinen optimalen Start. Zwar erzielte Benzing am Tag nach der Geburt seiner Tochter Ainhoa per Korbleger die ersten Punkte - doch danach leisteten sich Schröder & Co. zu viele Ballverluste.
Zudem kassierten die Deutschen auf den großen Positionen gegen die körperbetont spielenden agierenden Georgier um NBA-Center Sasa Patschulia und Tornike Schengelia zahlreiche Foulpfiffe. Nach jeweils zwei Strafen gingen sowohl Danilo Barthel als auch NBA-Neuling Daniel Theis schnell wieder auf die Bank, so dass Youngster Isaiah Hartenstein seine Turnierpremiere gab. Mit einem feinen Pass auf Schröder führte sich der 19-Jährige gut ein, musste in der Defensive aber die Mammutaufgabe gegen Schengelia bewältigen.
Schröder überzeugt im Duell mit Dixon
Der georgische Topstar dunkte über seinen Vereinskollegen Johannes Voigtmann vom spanischen Club Baskonia zum 17:17. Doch die junge deutsche Formation hielt dagegen. Schröder überzeugte im Duell mit dem aus den Amerika stammenden und eingebürgerten Georgier Michael Dixon Jr, der in der Verteidigung stark von Karsten Tadda gebremst wurde.
Doch immer wieder sorgten auch die Ersatzspieler für Glanzmomente. Nach einem Fehlversuch von Maodo Lo tippte Hartenstein den Rebound per Dunk spektakulär zum 27:21, es entwickelte sich eine hochklassige Partie. Mit Dreiern sorgten Voigtmann und Schröder kurz vor der Pause für die höchste Führung der ersten Hälfte (41:34).
Da die Georgier ihrer Startformation sehr lange Einsatzzeit geben, hatte Fleming vor der Partie den Plan ausgerufen, die mögliche Müdigkeit des Gegners gnadenlos auszunutzen. Doch davon war zunächst nichts zu merken: Während Dixon von außen heiß lief, kam die deutsche Offensive ins Stocken, Georgien ging mit 51:47 in Führung.
Erst Schröder brachte das deutsche Team per Korbleger und Freiwurf wieder nach vorne - und gab auch im verbalen Duell nicht klein bei. Kopf an Kopf diskutierte der 23-Jährige mit Duda Sanadse. Nach der letzten Viertelpause ging Georgien dann doch die Luft aus, so dass Schröder & Co. den Sieg souverän vollendeten. (dpa)